Mithilfe von Drohnenflügen soll die medizinische Versorgung besser und vor allem schneller werden. Zwei Jahre lang hatten die Helios-Kliniken, die regionale Kliniken-Holding in Ludwigsburg und die Stuttgarter Firma German Copters an dieser Logistikmöglichkeit gearbeitet.
Nun hat das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwoch die Genehmigung des Regelflugbetriebs an das Betreiber-Konsortium übergeben. Es ist die bundesweit erste Genehmigung für Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite für Flugstrecken zwischen Kliniken.
Ziel der Drohnenflüge: Unabhängiger von der Straße werden
Der Drohnen-Flugverkehr startet ab August auf zwei Strecken: Im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald sollen die Drohnen zwischen den Helios-Kliniken in Breisach und Müllheim fliegen. Außerdem sollen sie zwischen den Kliniken in Ludwigsburg, Markgröningen und Mühlacker im Enzkreis eingesetzt werden. Die Flugstreckenlänge liegt teilweise bei rund 30 Kilometern.
Mit den Drohnentransporten wollen die Kliniken und Labore unabhängiger vom Straßenverkehr werden. "Durch den Einsatz von Drohnen zum Transport von Blut- und Gewebeproben wird eine höhere Flexibilität und Geschwindigkeit erreicht und somit die medizinische Versorgung verbessert", so die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay. "Außerdem stellt der Betrieb von emissionsfreien Drohnen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar."
Geplant ist nach Angaben von German Copters den Drohnenflugverkehr auf weitere Strecken auszuweiten. So wolle das Betreiber-Konsortium künftig bis zu 70 Strecken bedienen.
Drohnen bereits vielfältig im Einsatz
Drohnen kommen bislang unter anderem in der Landwirtschaft, im Katastrophenschutz oder bei der Wettervorhersage zum Einsatz. In der Schweiz werden Drohnen mittlerweile auch bei der Inspektion von Windkraftanlagen eingesetzt.
Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft fliegen in Deutschland mehr als 430.000 Drohnen. Die meisten davon werden privat genutzt.