Studieren in Krisenzeiten

Studierende in Baden-Württemberg warten seit Wochen auf 200 Euro Energiepauschale

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Hohe Energiepreise und Inflation machen den Studierenden und Fachschülern in BW zu schaffen. Die von der Bundesregierung versprochene Energiepauschale lässt bislang auf sich warten.

Im September 2022 hatte die Bundesregierung beschlossen, dass die rund 350.000 Studierenden und 150.000 Fachschülerinnen und Fachschüler in Baden-Württemberg eine 200-Euro-Einmalzahlung bekommen sollen. Noch in diesem Winter sollte die sogenannte Energiepauschale ausbezahlt werden. Doch passiert ist bislang nichts.

Steigende Preise beim Tanken oder beim Wocheneinkauf machen den Studierenden laut Studierendenrat der Universität Heidelberg zu schaffen. Dass die von der Bundesregierung versprochene Energiepauschale noch nicht angekommen ist, ärgert hier viele. "Viele Studierende hätten das wesentlich früher gebraucht. Wir können meistens selbst den Einkauf nicht mehr bezahlen. Natürlich helfen 200 Euro an sich, aber es ist zu wenig für Studierende, um die Kosten zu decken", sagt eine Studierende aus dem ersten Semester.

Studierende der Universität Heidelberg sitzen in einem Hörsaal.
Alle zwei Wochen trifft sich der Studierendenrat der Universität Heidelberg und bespricht, was die Studierenden bewegt. Viele fühlen sich in ihrer finanziellen Not alleingelassen.

"Ich hatte von einem Kommilitonen mitbekommen, dass er die letzten drei, vier Tage im Monat sich quasi von Toast und einer Packung Käse ernährt hatte."

Ole Fuchs, Sozialreferent des Studierendenrats in Heidelberg, sagt, in der Pandemie hätten viele ihren Job verloren und jetzt komme die Teuerung noch obendrauf. Da seien die 200 Euro "ein Tropfen auf den heißen Stein."

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Energiepauschale: doppelte Auszahlungen sollen verhindert werden

Hans Reiter, Amtschef im Wissenschaftsministerium in Stuttgart, erklärt, dass sich die Auszahlung verzögere, weil sie zentral auf Bundesebene geregelt werde. Auf diese Weise solle verhindert werden, dass es zu doppelten Auszahlungen kommt, falls sich Studierende an verschiedenen Universitäten eingeschrieben haben. Aktuell entwickle das Bundesland Sachsen-Anhalt für den richtigen Ablauf eine digitale Plattform, sagt Reiter. "Baden-Württemberg, wie auch alle anderen Länder, müssen eine sogenannte bewilligende Stelle identifizieren. Das haben wir bei uns in Baden-Württemberg mit dem Regierungspräsidium in Stuttgart getan. Die Daten der Antragsberechtigten werden von den Hochschulen an diese bewilligende Stelle übermittelt. Die lädt dann die Daten auf die zentrale Antragsplattform hoch."

Doch die Technik sei offenbar noch nicht so weit. Reiter verweist allerdings auch darauf, dass alle Bafög-Empfänger bereits eine zusätzliche Pauschale im Oktober erhalten hätten und die zweite Tranche in Höhe von 350 Euro bald folgen solle. Das Warten auf die Energiepauschale und auf finanzielle Hilfe geht für Studierende in Baden-Württemberg also weiter.

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