Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg
BW-Gesundheitsminister äußert sich zu Pandemie-Ende
22:14 Uhr
Nachdem der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag erklärt hatte, in der jetzigen Lage vom "Team Vorsicht" ins "Team Liberalisierung" wechseln zu können, hat sich Gesundheitsminister Manfred Lucha (auch Grüne) am Mittwoch ähnlich geäußert. Auch er sprach vom Übergang der Pandemie zur Endemie. "Das ist die Position der Landesregierung." Es gebe keine reinen Hinweise mehr auf eine Pandemie, so Lucha. Im Umgang sei man achtsam, besonnen und nicht aufgeregt, sagte der Gesundheitsminister. "Entscheidend ist, dass wir nicht nachlässig werden."
Virologe Plachter: "Corona ist nicht ganz harmlos"
20:50 Uhr
Der Mainzer Virologe Bodo Plachter mahnt zur Vorsicht: Corona sei nicht ganz harmlos. Gerade beim Besuch von Volksfesten sei das Risiko einer Ansteckung besonders hoch. Zuvor hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärt, er sehe das Land im Übergang von einer Pandemie zur Endemie. "Bei einer Endemie sind die Leute wieder selbst für sich verantwortlich. In der Phase sind wir", so Kretschmann.
Sieben-Tage-Inzidenz erneut gestiegen
17:50 Uhr
In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage Inzidenz erneut gestiegen. Das Landesgesundheitsamt (LGA) gibt sie aktuell mit 211,0 an (Stand 16 Uhr). Am Vortag betrug die Inzidenz 193,5 - vor einer Woche 174,7. Innerhalb eines Tages wurden dem LGA demnach 6.036 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Vortag: 5.788). In den Kliniken des Landes werden derzeit 72 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf Intensivstationen behandelt (Vorwoche: 67). Fünf weitere Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle landesweit auf insgesamt 17.234 Menschen.
Nach Corona-Erkrankung: Chronische Erschöpfung trifft besonders junge Frauen
16:40 Uhr
Menschen, die an Corona erkrankt waren, leiden doppelt so häufig an chronischer Erschöpfung wie die gesunde Allgemeinbevölkerung - auch Monate nach einer Infektion. Das hat eine neue Studie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gemeinsam mit Forschenden der Berliner Charité ergeben. Davon seien vor allem Frauen zwischen 18 und 24 Jahren betroffen. "Wir hatten im direkten Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung […] keinen so deutlichen Unterschied erwartet", sagte Carsten Finke von der Klinik für Neurologie der Charité. Forscher hatten die Daten von rund 1.000 Patientinnen und Patienten ausgewertet, deren Coronainfektion mindestens ein halbes Jahr zurück lagen.
Fotoausstellung: geschlossene Schweizer Grenze wärend der Pandemie
14:45 Uhr
Zwölf Fotografien, aufgestellt als großformatige Plakate, erinnern ab morgen an die geschlossene Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz während der Hochphase der Corona-Pandemie. Die Fotoausstellung des Fotografen Jan Sulzer soll zwischen Weil am Rhein und dem Kanton Basel-Stadt stattfinden. Sulzer möchte mit seiner Kunstaktion zum Nachdenken über den damaligen Ausnahmezustand anregen. Die sogenannte grüne Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz war während der Pandemie monatelang geschlossen worden, während die großen Grenzübergänge insbesondere für Berufspendler weiterhin geöffnet waren. Das Vorgehen der Behörden wurde damals kritisiert, da Menschen und Familien durch die Schließung getrennt wurden und sich daraufhin am Grenzzaun getroffen haben.
Im Mai 2020 hat der SWR in einer Doku über die geschlossene Grenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen und die Auswirkungen auf die Menschen berichtet:
Mehr Verfahren wegen Bandenkriminalität - auch durch Corona
12:45 Uhr
Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen kriminelle Banden hat bundesweit 2021 um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Laut Bundeskriminalamt sind davon insbesondere auch Verfahren im Zusammenhang mit Corona betroffen. Diese hätten sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Das sei in hohem Maße auf die unrechtmäßige Beantragung und Nutzung von Corona-Soforthilfen der Bundesregierung zurückzuführen, heißt es in einem jetzt vorgestellten Bericht zur Organisierten Kriminalität.
Weniger Vertrauen in Mitmenschen und Institutionen durch Corona
12:05 Uhr
Der gesellschaftliche Zusammenhalt in Baden-Württemberg ist deutlich gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Werte wie Hilfsbereitschaft, Anerkennung sozialer Regeln und das Vertrauen in Mitmenschen wie Institutionen sind in der Vergangenheit als stabil angesehen worden. Seit 2019 gibt es in all diesen Bereichen deutliche Rückgänge.
Tübinger Klinikchef findet Wegfall der Impfkontrolle richtig
11:30 Uhr
Die Drittimpfung bei Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen soll weitgehend wegfallen - diese Entscheidung der Landesregierung stößt auf Zustimmung. Nach der Evangelischen Heimstiftung begrüßt nun auch das Uniklinikum Tübingen diesen Schritt.
Pandemie drängt Konsum aus den Stadtzentren
9:50 Uhr
Die Corona-Pandemie hat den Konsum laut einer Ifo-Studie vom Stadtzentrum an den Stadtrand verlagert - und das dauerhaft. Der Umsatz in fünf deutschen Konsumzentren in den Innenstädten habe Ende Mai 2022 um zehn Prozent unter dem Vorkrisenniveau gelegen, während er in Wohngebieten in Vororten um bis zu 20 Prozent zugenommen habe, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Münchner Wirtschaftsforscher hervor. Dafür wurden etwa Daten zu Einzelhandelsumsätzen ausgewertet, die der Kreditkartenanbieter Mastercard zur Verfügung gestellt hat. "Auch nach Auslaufen fast aller Corona-Maßnahmen kehren die Menschen nicht zu ihren Vorkrisen-Einkaufsgewohnheiten zurück", so Studien-Autorin Carla Krolage.
Bundesweit rund 56.700 Corona-Neuinfektionen
5:20 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 264,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 259,0 gelegen (Vorwoche: 236,2 und Vormonat: 289,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 56.715 Corona-Neuinfektionen. In der Vorwoche waren es noch 51.299 bestätigte Neuinfektionen. Insgesamt wurden 90 Todesfälle innerhalb eines Tages gemeldet.
Hausärzte hoffen auf "neuen Impuls" für Impfkampagne
4:04 Uhr
Die Hausärzte hoffen, dass die vorläufige Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) der ihrer Ansicht nach derzeit eher mauen Corona-Impfkampagne einen neuen Impuls gibt. Nach der Zulassung der an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe hatte sich die Stiko am Dienstag für deren bevorzugten Einsatz bei Auffrischimpfungen ausgesprochen. "Das schafft Vertrauen und ist eine Voraussetzung dafür, das Thema Corona-Impfungen noch aktiver in die Bevölkerung zu tragen", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings rät die Stiko nach wie vor nur bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren zur Viertimpfung. Zwar ziehe die Nachfrage nach Impfungen in den Praxen an, im Vergleich zu früheren Impfkampagnen bewege sie sich aber noch immer auf eher niedrigem Niveau, beklagte Beier. Bisher habe sich erst "knapp ein Viertel der über 60-Jährigen" für eine vierte Impfung entschieden. Um die Impfquote zu steigern, bräuchten die Hausärzte auch die Unterstützung der Politik. Dazu gehöre unter anderem, "dass die Impfstofflieferungen endlich verlässlich stattfinden".