Impfstart zum Omikron-Vakzin mit mäßiger Nachfrage
20:39 Uhr
Ein großer Ansturm ist zum Start der Impfungen mit dem neuen Omikron-Vakzin gegen das Coronavirus ausgeblieben. Auch im Impfzentrum in Sindelfingen war das Interesse eher verhalten:
Streeck will kurzfristig keine vierte Impfung
20:25 Uhr
Der Virologe Hendrik Streeck will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. "Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war", sagte Streeck der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Streeck betonte zugleich: "Eine vierte Impfung wäre für mich aber auch nicht nötig, hätte ich keine Infektion gehabt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder stark ansteigen sollten." Der 45-Jährige begründete seine persönliche Entscheidung auch mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO): "Die drei Impfungen schützen bei gesunden Menschen unter 60 Jahren hervorragend gegen einen schweren Verlauf." Eine vierte Impfung werde nur für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren von der STIKO empfohlen.
KMK-Präsidentin kritisiert neues Infektionsschutzgesetz
17:33 Uhr
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (CDU), hat die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes scharf kritisiert und Änderungen gefordert. Die CDU-Politikerin, die auch Bildungsministerin von Schleswig-Holstein ist, sieht eine Benachteiligung von Schülern bei den Corona-Regeln im Herbst. Sie nannte das Gesetz am Dienstag eine "Katastrophe für Schülerinnen und Schüler". Schleswig-Holstein könne dem im Bundesrat so nicht zustimmen. Die Länderkammer berät am Freitag darüber. Der Bundestag hatte das Gesetz vergangene Woche verabschiedet. Hintergrund der Kritik: Mit der Neuregelung soll Corona in eine im Infektionsschutzgesetz aufgeführte Liste besonders ansteckender Infektionskrankheiten aufgenommen werden und steht damit künftig in einer Reihe mit Cholera, Masern, Keuchhusten oder der Pest. In dem entsprechenden Paragrafen ist weiter vorgesehen, dass Personen, die erkrankt sind oder bei denen ein Verdacht besteht, Schulen oder Kitas nur mit ärztlichem Attest oder negativem Test betreten dürfen. Bestünde bei einem Schüler oder einer Schülerin also ein Corona-Verdacht, weil er oder sie hustet, müsste dieser mit einem Test ausgeräumt werden. Bei einer Corona-Infektion wäre ebenso ein negativer Test fällig, bevor ein Kind wieder in die Schule darf. Nach Einschätzung von Schleswig-Holstein ermöglicht der Gesetzestext dabei keine Selbsttests, wie von der Ampel kommuniziert, sondern es wäre ein offizieller Test nötig.
26 weitere Todesfälle in BW
17:17 Uhr
In Baden-Württemberg sind weitere 26 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Laut aktuellen Daten (Stand: 16 Uhr) des Landesgesundheitsamts (LGA) stieg die Zahl der Verstorbenen seit Pandemiebeginn im Land damit auf 17.078. Im Vergleich zum Vortag leicht angestiegen (+3 auf aktuell 62) ist die Zahl der Covid-19-Fälle auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg. Fast unverändert blieb die Sieben-Tage-Inzidenz, die derzeit mit 169,3 (+4,2 im Vergleich zum Vortag) angegeben wird. Der geschätzte Sieben-Tages-R-Wert beträgt derzeit 1,01 - dieser beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt.
Lauterbach rechnet mit zügigem Start für BA.5-Impfstoff
16:33 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einem zügigen Start von Corona-Impfungen mit dem zugelassenen neuen Präparat, das an die Virusvariante BA.5 angepasst ist. "Wir werden wahrscheinlich in der nächsten Woche bereits den Impfstoff zur Verfügung stellen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande eines Israel-Besuchs in Rehovot bei Tel Aviv. Zur genauen Zahl der Dosen könne er erst in ein paar Tagen etwas sagen. "Ich bin froh, dass dieser Impfstoff jetzt auch erwartungsgemäß zugelassen wurde", sagte Lauterbach. "Somit haben wir zwei sehr gute angepasste Impfstoffe, die wir anbieten können, und werden somit auch in den nächsten Wochen alle impfen können, die geimpft werden wollen."
Leberstiftung warnt vor Übergewicht bei Kindern
15:54 Uhr
Die Deutsche Leberstiftung in Hannover warnt vor Folge-Erkrankungen der Corona-Pandemie bei Jungen und Mädchen. Jedes dritte Kind zwischen zehn und zwölf Jahren sei während der Pandemie dicker geworden. Als Folge drohten beispielsweise nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD). Längst betreffe diese Erkrankung nicht mehr nur Erwachsene, so der Stiftungsvorsitzende Michael P. Manns am Dienstag. "NAFLD ist mittlerweile die häufigste Lebererkrankung in Deutschland und wird bis 2030 einen großen Teil der Leberzirrhosen und des Leberzellkrebses bedingen." Nötig seien geeignete Therapie- und Aufklärungsangebote. Bereits vor der Corona-Pandemie waren nach Stiftungsangaben 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig - sechs Prozent sogar adipös, also stark übergewichtig. Seit Beginn der Pandemie ist nach einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und des Else Kröner-Fresenius-Zentrums (EKFZ) für Ernährungsmedizin jedes sechste Kind dicker geworden, etwa die Hälfte bewegt sich weniger als vor der Pandemie und circa 25 Prozent der Kinder essen mehr Süßwaren. Davon seien insbesondere Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien betroffen.
WHO: Long-Covid bei 17 Millionen Menschen in Europa
13:56 Uhr
Nach einer für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführten Analyse waren schätzungsweise mindestens 17 Millionen Menschen in Europa in den ersten beiden Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen. Für die Modellrechnung hatte die Universität Washington Fälle in den 53 europäischen Mitgliedsstaaten ausgewertet, wie das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO heute mitteilte. Als Kriterium galt eine Symptomdauer von mindestens drei Monaten in den Jahren 2020 und/oder 2021. Die Untersuchung deute darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, bei Frauen doppelt so hoch ist wie bei Männern, teilte die WHO weiter mit. Außerdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion, zu deren Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war, drastisch. Der Modellrechnung zufolge habe eine von drei betroffenen Frauen und einer von fünf betroffenen Männern nach einem so schweren Verlauf mit Symptomen von Long Covid zu kämpfen.
Coronavirus kann das Chronische Fatigue-Syndrom auslösen
11:42 Uhr
Nach einer Corona-Infektion leiden einige Infizierte am Chronischen Fatigue-Syndrom - einer Krankheit, die bis jetzt unheilbar ist. Doch das soll sich ändern.
Interview Coronavirus kann das Chronische Fatigue-Syndrom auslösen
Nach einer Corona-Infektion leiden einige Infizierte am Chronischen Fatigue-Syndrom – einer Krankheit, die bis jetzt unheilbar ist. Doch das soll sich ändern.
Lebenslange Haft wegen Mordes nach Maskenstreit
10:02 Uhr
Im Prozess um einen tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein ist der Angeklagte zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Grund für den Schuss war ein Streit um die Corona-Maskenpflicht. Das Landgericht Bad Kreuznach wertete in seinem Urteil die Tat als Mord und folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Virologin rechnet im Winter mit verstärkter Grippewelle
8:49 Uhr
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer rechnet wegen der hohen Grundimmunisierung auch bei einer Corona-Winterwelle nicht mit einer Überlastung der Kliniken. Man habe durch die Impfungen und durchgemachten Infektionen "eine sehr gute Immunlage aufgebaut", sagte Protzer der "Augsburger Allgemeinen". Gleichwohl rechnet sie mit deutlich steigenden Fallzahlen bei den Corona-Infektionen und vor allem mit einer stärkeren Grippewelle: "Da hatten wir durch das konsequente Maskentragen in den vergangenen zwei Jahren sehr wenige Fälle, aber das wird uns dieses Jahr wieder treffen." Die Virologin hält es für unwahrscheinlich, dass im Winter eine wesentlich gefährlichere Variante des Sars-CoV2-Virus als Omikron auftreten könnte. Viren würden sich immer so anpassen, dass sie ansteckender werden. Dies habe man mit jeder neuen Corona-Variante gesehen, so Protzer.
Arzt aus Hechingen wegen falscher Corona-Maskenatteste verurteilt
6:42 Uhr
Ein Arzt aus Hechingen (Zollernalbkreis) hat Kindern fälschlicherweise Atteste gegen das Tragen von Corona-Masken ausgestellt. Dafür wurde er nun vom Hechinger Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro verurteilt. Die Kinder hatten über Übelkeit, Kreislaufprobleme oder Atemnot beim Masketragen geklagt. Bei Untersuchungen in der Arztpraxis unter anderem mit einem Belastungs-EKG und einer Lungenfunktionsmessung gab es aber keine auffälligen Befunde.
Landtagsfraktionen beraten unter anderem über Corona-Strategie
6:36 Uhr
Die fünf Fraktionen des baden-württembergischen Landtags starten nach den Sommerferien mit ihren traditionellen Herbstklausuren wieder in den politischen Alltag. Ein Thema wird auch die Corona-Strategie im bevorstehenden Herbst und Winter sein.
Lauterbach begrüßt EU-Zulassung von weiterem Omikron-Impfstoff
6:12 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Zulassung eines weiteren an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffs begrüßt. Auf Twitter sprach er von einer guten Nachricht. Lauterbach rief erneut zur Impfung auf. Eine Immunisierung durch eine Impfung sei besser als durch eine Infektion.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht
6:10 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die aktuelle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 229,9 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 216,2 gelegen (Vorwoche: 219,1; Vormonat: 342,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.709) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 99) innerhalb eines Tages.
Länder für weitere Maskenpflicht im ÖPNV
6:05 Uhr
Die Gesundheitsminister der Länder wollen an der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr festhalten. Das teilte das Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalt gestern Abend nach einer Konferenz der Länderressortchefs mit. Die Länder seien an einem einheitlichen Vorgehen interessiert, hieß es. Der Bundestag hatte zuvor Neuregelungen im Infektionsschutzgesetz beschlossen - etwa die Maskenpflicht in Fernzügen und Arztpraxen.