Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will einen Landesverband in Baden-Württemberg gründen. Einen entsprechenden Bericht der "Schwäbischen Zeitung" haben Mitarbeitende der Reutlinger Bundestagsabgeordneten Jessica Tatti dem SWR bestätigt.
Tatti habe die Gründung des Landesverbands in den vergangenen Monaten maßgeblich vorbereitet, heißt es in einer Mitteilung. Tatti will auch für den Landesvorsitz kandidieren. Die Sozialarbeiterin ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete, bis 2023 war sie Mitglied der Linken-Fraktion. Mit ihr kandidiert der Mosbacher Hochschulprofessor Manfred Hentz für die Führungsspitze des neuen Landesverbands. Die Gründungsversammlung soll demnach am Sonntag in Stuttgart stattfinden.
Wagenknecht: "BW ist wirtschaftlich und politisch von Bedeutung"
Parteigründerin Sahra Wagenknecht wird bei der Gründung in Stuttgart nicht erwartet. Sie teilte aber mit, Baden-Württemberg sei wirtschaftlich und politisch von großer Bedeutung. Dem trage die Partei mit der Gründung des Landesverbands und den "kompetenten Kandidaten" für den Landesvorstand Rechnung, so Wagenknecht.
Bei der Gründungsveranstaltung sollen aber trotzdem führende Köpfe der Partei vertreten sein. Dazu gehören der Europaabgeordnete und frühere Oberbürgermeister von Düsseldorf, Thomas Geisel, der Vorsitzende des BSW-Landesverbands Rheinland-Pfalz, Alexander Ulrich, und Bundesschatzmeister Ralph Suikat aus Karlsruhe.
BSW hat 60 Parteimitglieder in Baden-Württemberg
Die Partei hat in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben rund 60 Mitglieder, die beim Parteitag stimmberechtigt wären. Hinzu kämen 2.200 registrierte Unterstützerinnen und Unterstützer ohne Mitgliedsrechte. Der Landesverband in Baden-Württemberg wäre der Partei zufolge der zwölfte bundesweit.
Stand jetzt hätte die Partei Chancen, bei der nächsten Landtagswahl ins Parlament einzuziehen. Laut dem aktuellen BW-Trend des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der "Stuttgarter Zeitung" käme das BSW auf fünf Prozent.