Boris Becker auf der Berlinale 2023

Tennisstar auf Berlinale

Filmpremiere: Boris Becker präsentiert Dokumentation über sein Leben

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AUTOR/IN
Silke Mehring

Rund zwei Monate, nachdem er aus dem Gefängnis gekommen ist, hat Tennisstar Boris Becker in Berlin die Premiere der Dokumentation "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker" gefeiert.

Boris Becker ist ein Mann, der viele Höhen und Tiefen erlebt hat. Man meint, ihm sein ereignisreiches Leben auch anzusehen. Er ist schmal geworden und hat dunkle Ringe unter den Augen. Aber er fühlt sich wohl, sagt der ehemalige Weltklasse-Tennisspieler aus Leimen (Rhein-Neckar-Kreis): "Es fühlt sich gut an, wieder ein Freiheit zu sein. Ich bin froh, dass ich nach acht Monaten und sechs Tagen heil aus dem Gefängnis kommen konnte, und sehe das Leben natürlich heute mit ganz anderen Augen. Ich bin dankbar, dass ich im Kreis meiner Familie und einigen wenigen guten Freunden mein neues Leben aufbauen darf."

Oscar-Preisträger verfilmt die Geschichte des Tennisstars

Ein Teil dieses neuen Lebens ist die Filmdoku "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker", die Oscar-Preisträger Alex Gibney mit und über Boris Becker gedreht hat. Sie bietet Becker die Gelegenheit, seinen Werdegang aus eigener Perspektive zu erzählen: "Gerade in Deutschland wird das oft nicht zugelassen, dass auch der jüngste Wimbledonsieger aller Zeiten mittlerweile erwachsener geworden ist, 55 Jahre alt", sagt er.

"Dieser Film erlaubt, hoffe ich, eine neue Sichtweise auf den Menschen Boris Becker."

Gut also für Becker, dass Alex Gibney einen Film über ihn machen wollte. Gibney selbst bezeichnet sich als großen Fan von Boris Becker. 2019 und 2022 hat er Interviews mit der Tennis-Legende gemacht. In diesen Interviews kommentiert Becker selbst seine grandiosen Erfolge der 80er-Jahre mit unterhaltsamen Anekdoten.

Fortsetzung der Filmdokumentation geplant

Es ist ein nostalgischer Flashback, dem vor kraftstrotzenden Jungen aus Leimen fast 40 Jahre später noch mal dabei zuzuschauen, wie er seine berühmten Hechtsprünge über den Tenniscourt macht und seinen Gegnern die Bälle nur so um die Ohren donnert. Im Film ist das großes Tennis im wahrsten Sinne des Wortes. Unterlegt mit Westernmusik stehen sich die Spieler gegenüber wie in einem Duell. In Slow-Motion-Bildern fliegt der Tennisball wie eine Pistolenkugel über den Platz. Über dem Netz friert er ein. Man fiebert mit wie damals vor dem Fernseher.

Zu sehen sein wird die Dokumentation beim Streaminganbieter Apple TV+. "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker" ist Teil eins, der Triumph. Eine Fortsetzung folgt, denn auf die Zeiten von "Bobbele" als Tennis-Wunderkind folgen ja bekanntlich noch ganz andere.

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Silke Mehring