Der aktuelle Barmer-Pflegereport hat Zusammenhänge zwischen Pflegebedürftigkeit und Krankenhausaufenthalten untersucht. Dem Report der Krankenkasse zufolge ließen sich Tausende Krankenhausaufenthalte von baden-württembergischen Pflegebedürftigen potenziell vermeiden.
Belastung durch überflüssige und unnötig lange Krankenhausaufenthalte
Es könnte und sollte weit besser laufen beim Zusammenspiel von Pflegebedürftigen und Pflegenden in Pflegeheim, Krankenhaus und Arztpraxis in Baden-Württemberg, so der Barmer-Pflegereport. Der Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg, Winfried Plötze, weist daraufhin, dass überflüssige und unnötig lange Krankenhausaufenthalte alle belasten: die Kliniken, die Krankenkassen - und vor allem die Pflegebedürftigen und auch deren Angehörige.
Zwischen 2017 und 2022 wurden monatlich im Schnitt rund 30.000 Pflegebedürftige und kurz vor der Pflegebedürftigkeit stehende Patientinnen und Patienten im Krankenhaus behandelt. Ein Teil dieser stationären Aufenthalte hätte dem Report zufolge durch eine vorausschauende und vernetzte Behandlung in einer Arztpraxis oder im Pflegeheim vermieden werden können.
Nicht immer muss ein Pflegender gleich ins Krankenhaus
Denn nicht immer muss ein zu Pflegender gleich ins Krankenhaus. Kleinere Wehwehchen ließen sich ambulant versorgen. Oder es müsste, bei besserer Prophylaxe und Vorsorge in den Pflegeheimen, erst gar nicht zu solchen Problemen wie etwa dem Austrocknen oder Wundliegen kommen.
Eine besser vernetzte Versorgungsstruktur und genügend gut ausgebildete Pflegekräfte in den Einrichtungen sind daher die Forderungen der Krankenkasse - und ein Wunsch: Denn aktuell sind allein in Baden-Württemberg im Pflegebereich mehrere tausend Fachkräfte-Stellen offen, so die Landesarbeitsagentur.
Daten von bis zu 780.000 Versicherten pro Monat berücksichtigt
Für den Barmer-Pflegereport wurden in den Jahren 2017 bis 2022 die anonymisierten Daten von durchschnittlich etwa 770.000 bis 780.000 baden-württembergischen Barmer-Versicherten pro Monat berücksichtigt. Die Zahl der berücksichtigten Pflegebedürftigen ist von knapp 34.000 im Jahr 2017 auf fast 51.000 im Jahr 2022 gestiegen.