Zu Beginn der anstehenden Erkältungssaison warnen Apothekerinnen und Apotheker in Baden-Württemberg vor Engpässen bei Medikamenten. Besonders betroffen sind laut Landesapothekerverband Breitband-Antibiotika, die oft bei Atemwegserkrankungen verschrieben werden. Aber auch Insuline, Schmerzmittel und Impfstoffe sind demnach derzeit knapp.
Bundesweit seien 500 Medikamente als nicht lieferbar gekennzeichnet. Das sind mehr als noch vor zwei Jahren, als viele Menschen nach den Corona-Beschränkungen an Atemwegserkrankungen litten. Eine Gefahr für die Versorgungssicherheit sieht der Verband zwar nicht, Apotheken könnten jedoch ihrer Versorgungsverpflichtung nicht immer nachkommen. Die Beschaffung dauere oft zu lange. Mehr als 90 Prozent der Wirkstoffe würden nicht in Europa hergestellt und hätten daher längere Lieferwege.
Lieferengpassgesetz hilft nur wenig
Deutschland und Baden-Württemberg sind aus Sicht des Landesapothekerverbands außerdem zu abhängig vom krisengeplagten Welthandel. Das Sozialministerium verweist darauf, dass in der Regel Alternativpräparate verfügbar seien. Die Ausgangslage für die Erkältungssaison im Herbst sei nicht mit dem Winter nach Corona zu vergleichen.
Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr ein Lieferengpassgesetz beschlossen. Laut Apothekerverband hilft das bisher allerdings wenig.