Baden-Württembergs Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat sich in einem Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gewandt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Aras soll um unbürokratische Hilfe beim Ausstellen der Personalausweise für Erdbebenopfer gebeten haben. Denn nur mit den richtigen Papieren können die Menschen, die im Katastrophengebiet in der Türkei und Syrien alles verloren haben, ein spezielles Visum erhalten, um bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen, so Aras.
Aras: Personalausweis sollte ausreichen
Bereits am Mittwoch hatte Aras im SWR Extra zum Erdbeben in der Türkei und Syrien gefordert, dass auch ein Personalausweis ausreichen solle, um Menschen zu identifizieren, die zu ihren Verwandten nach Deutschland kommen wollen. Eigentlich werde hierfür die Reisepassnummer benötigt, erklärte sie.
Die Ausstellung eines Reisepasses benötige in der Türkei aber mehrere Wochen, ein Personalausweis ginge dagegen sehr schnell, so Aras.
Unbürokratisches Visaverfahren angekündigt
Aras erklärte, es müsse nachvollzogen werden können, wer in die Bundesrepublik einreise. Das sollte aber mit der Identifikation über den Personalausweis möglich sein. Gleichzeitig dankte Aras der Bundesinnenministerin für die Visa-Erleichterungen und die bisher geleistete Hilfe für die Menschen, die von der Erdbebenkatastrophe betroffen sind.
Vor rund einer Woche hatten das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium angekündigt, dass vom Erdbeben betroffene Menschen über ein unbürokratisches Visaverfahren die Möglichkeit bekommen, zeitweise bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen. Die Visa sollen drei Monate gültig sein.
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Kritik an Visa-Regeln
Zuletzt war Kritik laut geworden, weil für diese Drei-Monats-Visa zum Beispiel ein gültiger Pass und ein biometrisches Foto benötigt werden - angesichts der Zerstörung im Katastrophengebiet haben viele Menschen ihre Ausweispapiere aber verloren.