Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg ruft seine Mitgliedsbetriebe für den 14. Juni zum Protest auf. Hier wie bundesweit sollen die Apotheken - ausgenommen sind Notdienstapotheken - geschlossen bleiben, um auf den Mangel an Medikamenten aufmerksam zu machen. Weiter geht es um höhere Honorare für verschreibungspflichtige Medikamente. Sollte "meine" Apotheke am sogenannten Aktionstag geschlossen bleiben, hätte ich dafür kein Verständnis.
Natürlich, die Lieferprobleme bei Medikamenten nerven. In vielen Fällen erinnert eine Apotheke gerade an eine Tankstelle, der das Benzin ausgegangen ist. Das sorgt für weniger Umsatz und schafft Frust bei Mitarbeitenden und Kunden. Allerdings tragen die Kunden keine Schuld an dem Mangel. Und die Politik nur indirekt. Ein Streiktag würde die Falschen treffen.
Profit bei frei verkäuflichen Produkten
Auch die Klage über starre Honorare bei verschreibungspflichtigen Medikamenten mag ich nicht nachvollziehen. Ein Tankstellen-Pächter verdient schon lange nicht mehr nur am Benzin, sondern an Süßwaren und Zigaretten. Auch die Apothekerin nimmt das Kerngeschäft mit, macht aber auch anderswo Profit. Darf es vielleicht noch ein happig teures Mundwasser sein, dessen medizinische Wirkung von keiner klinischen Studie bewiesen wurde? Oder ein frei verkäufliches Schmerzmittel, das es in anderen Ländern zum halben Preis gibt?
Medikamentenengpass und Personalnot Protesttag: Apotheken in BW sollen am 14. Juni schließen
Viele Apotheken in Baden-Württemberg leiden darunter, dass Medikamente und Personal knapp sind. Bei einem landesweiten Protest am 14. Juni machen sie auf ihre Situation aufmerksam.
Die Apotheken zählten zu den Pandemiegewinnern. An den Corona-Masken zum Beispiel haben sie unverschämt gut verdient. Wer ein Herz für seine Kunden hat, macht am 14. Juni auf.