Erich Kästner macht sich stark für die Demokratie
Im Mai 1933 sieht Erich Kästner persönlich dabei zu, wie in Berlin seine Bücher von den Nazis verbrannt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hadert der berühmte Schriftsteller öffentlich mit seiner Rolle im Nationalsozialismus und spricht davon, die Hand nur in der Hosentasche zur Faust geballt, aber nicht offen Widerstand geleistet zu haben.
Erich Kästner setzt sich nach dem Krieg in der Bundesrepublik aktiv für die Demokratie ein.
Drohende Diktaturen bekämpfen, ehe sie die Macht übernehmen können
Am 10. Mai 1958, bei einer Rede in Hamburg, erinnert der Schriftsteller an die Bücherverbrennung und mahnt: Drohende Diktaturen ließen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen hätten. Danach sei es zu spät.
Ansprache "Über das Verbrennen von Büchern" in Hamburg anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Verboten und verbrannt" des Internationalen PEN-Clubs.
10.5.1933 Reportage von der Bücherverbrennung der Nazis auf dem Berliner Opernplatz
10.5.1933 | Nur kurze Zeit, nachdem die Nazis an die Macht gekommen sind, verbrennen Mitglieder der NSDAP, der Hitlerjugend sowie Körperschaften der SA und der Deutschen Studentenschaft Bücher von ihrer Ansicht nach "undeutschen" Autoren, darunter die Werke von Heinrich Mann und Erich Kästner.
29.9.1954 Erich Kästner plaudert mit Kindern übers Bücherschreiben
29.9.1954 | Mit seinem großen Erfolg "Emil und die Detektive" von 1929 wird Erich Kästner zum beliebtesten Kinderbuchautor der Deutschen. Der Schriftsteller nimmt Kinder ernst – das gilt für seine literarischen Figuren wie den Emil, das Lottchen oder Pünktchen und Anton.
Es gilt aber auch für seine jungen Leserinnen und Leser, die Erich Kästner zu verschiedenen Gelegenheiten immer wieder trifft. Hier plaudert er am 29. September 1954 mit Kindern in einer Berliner Buchhandlung über seine Arbeit. Der Westberliner Rundfunk ist damals mit einer Reporterin dabei.
19.4.1958 Erich Kästner: "Europa wird ein Atom-Korea"
19.4.1958 | Erich Kästner ist in den 1950er- und 1960er-Jahren politisch sehr aktiv. Besonders Pläne zur atomaren Aufrüstung im Kalten Krieg empören ihn. Auf einer Großkundgebung in München am 19. April 1958 erinnert Erich Kästner an Hiroshima und berichtet vom Schicksal der US-Piloten, die damals die Bombe über der Stadt abgeworfen hatten.
Porträt zum 50. Todestag Erich Kästner – Autor, Soldat und Friedensaktivist
Emil und die Detektive, Fabian, Das doppelte Lottchen – Erich Kästners Bücher sind bis heute sehr beliebt. Leicht und lustig im Stil, ist der Autor aber tiefsinniger als viele meinen. Seine Themen sind heute wieder besonders aktuell.