USA greifen den Irak an – die Begründungen erweisen sich als falsch
Am 20. März 2003 greifen die USA unter Präsident George W. Bush den Irak an. Großbritannien wird sich kurz darauf anschließen. Die offiziellen Begründungen lauten: Der Irak unterstütze den internationalen Terrorismus und das Terrornetzwerk al-Qaida. Und der Irak habe Massenvernichtungswaffen. Beides hielten die meisten unabhängigen Fachleute damals schon für falsch, was sich später auch bestätigen sollte.
Deutschland, Frankreich und Russland lehnen den Krieg ab
Die Bundesregierung lehnte den Krieg zusammen mit Frankreich und Russland ab. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte damit im vorangegangenen Bundestagswahlkampf auch Punkte in der Bevölkerung gemacht. Das Verhältnis zum US-Präsidenten hatte darunter ziemlich gelitten, doch die USA hat es nicht vom Krieg abgehalten.
Sondersendungen am Tag des Angriffs
In vielen Radiosendern laufen an jenem Tag Sondersendungen mit Berichten aus aller Welt. Wir hören Berichte über die Reden von US-Präsident Bush, von Iraks Diktator Saddam Hussein und US-Verteidungsminister Donald Rumsfeld. Und wir hören die kritische Stellungnahme von Bundeskanzler Gerhard Schröder und noch kritischere Reaktionen aus der deutschen Bevölkerung.
Los geht es mit einem ersten Live-Gespräch um 4:30 Uhr mit ARD-Reporter Stephan Kloss, der die Situation in der Hauptstadt Bagdad schildert.
2.8.1990 Beginn des Zweiten Golfkriegs
Am 2. August 1990 marschieren irakische Truppen auf Befehl von Machthaber Saddam Hussein im Nachbarland Kuwait ein. Damit beginnt eine Eskalation, die in den sogenannten Zweiten Golfkrieg mündet, der manchmal auch als Erster Irak-Krieg bezeichnet wird.
14.12.2003 Saddam Hussein ist gefasst
14.12.2003 | Nach der Eroberung Bagdads und dem Sturz Saddam Husseins durch US-amerikanische und britische Truppen versteckte sich der irakische Diktator im Untergrund. Erst neun Monate später, am 13. Dezember 2003, wird er in der Nähe seiner Heimatstadt Tikrit gefunden. Nach Darstellung der Ermittler hatte er sich in einem gemauerten Erdloch verschanzt, hatte 750.000 US-Dollar in bar und ergab sich den US-Soldaten kampflos.
Der erste der folgenden beiden Beiträge schildert die Situation im Irak, der zweite die Reaktion von US-Präsident George W. Bush.
Ein halbes Jahr später wird Saddam Hussein der irakischen Justiz übergeben. Ein weiteres Jahr später beginnt der Prozess gegen ihn. Nach einem Jahr wird Saddam Hussein zum Tod durch den Strang verurteilt und am 5. November 2006 hingerichtet.
6.4.2010 WikiLeaks: Das brisante Irak-Video
6.4.2010 | In den Nachrichtensendungen tauchte WikiLeaks erstmals am 6. April 2010 auf, als die Organisation unter dem Titel "Collateral Murder" ein Video veröffentlicht. Es zeigt, wie US-Soldaten von Kampfhubschraubern aus mit zynischen Kommentaren auf zum Teil auch Zivilisten in Bagdad schossen.