Alle Flecken weg mit Spezialwaschmittel
Grundsätzlich gibt es für jeden Fleck das passende Spezialwaschmittel. Wohl dem, der im Fall der Fälle das passende Mittelchen auch zur Hand hat. Im Zweifel kommt aber auch beim Experten erst einmal Omas Hausmittel zum Einsatz, gefolgt von einem Maschinenwaschgang.
Im Idealfall sollten alle hier beschriebenen Maßnahmen möglichst schnell ergriffen werden. Dennoch sollten Sie vor allem bei Spezial-Textilien mit Bedacht vorgehen. Verwenden Sie auch die Hausmittel lieber sparsam, wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf und prüfen Sie vor allem empfindliche Stoffe immer auf die Verträglichkeit vor dem Einsatz.
Ran an jeden Fleck
Hier finden Sie Tipps gegen Flecken verursacht durch:
Der Rotweinfleck auf der weißen Damast-Tischdecke ist ein Klassiker, besonders zu Weihnachten. Deshalb möchte auch jeder sofort zum Salzstreuer greifen. Salz hilft aber nur ein bisschen, indem es den Rotwein "absaugt". Experten raten deshalb eher dazu, den Fleck zunächst mit einem farblosen Tuch abzutupfen.
Danach wird der Fleck mit möglichst stark kohlensäurehaltigem Mineralwasser gespült. Je mehr Kohlensäure im Wasser, desto besser löst diese die roten Farb- und Gerbstoffe des Weines aus der Textilie. Alternativ raten die Fleckenexperten von Rhein-Ahr-Wein, den Fleck mit stark alkoholhaltigen, farblosen Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Schnaps, Glasreiniger oder Spiritus abzutupfen. Wichtig dabei immer: Versuchen Sie nie, den Fleck auszureiben!
Fett
Schon ist es passiert: Ein Spritzer Gänsefett ziert das Festtagshemd. Wer schnell ist, der erzielt die besten Ergebnisse, indem er den Fleck mit ein wenig Flüssigseife und warmem Wasser behandelt. Auf Kleidung funktioniert auch das "Absaugen" des frischen Fettes mit Löschpapier.
Ein richtig guter Tipp, der übrigens auch bei frischen Blutflecken hilft, ist Kartoffelmehl. Das saugt ebenfalls das Fett auf; (Baby-)Puder tut es im Zweifel auch. Eingetrocknete Fettflecken lassen sich mit reinem Alkohol und einem Baumwolltuch auch auf Seide und Leder vorsichtig entfernen. Danach steht eine Maschinenwäsche mit Gallseife nach den Herstellervorgaben an.
So geht jeder Fleck weg: Wachs
Kerzenwachs tropft auf die Tischdecke. Lassen Sie das Wachs erst abkühlen. Wer zu schnell an den Fleck geht, der riskiert, dass das Wachs tiefer ins Gewebe eindringt und wirklich nur sehr schwer zu entfernen ist. Danach hilft Kälte. Gönnen Sie der Tischdecke oder der Bluse eine Nacht im Tiefkühler. Am nächsten Morgen können Sie die Wachsreste dann vorsichtig "abbröseln".
Kälte funktioniert auch auf dem Sofa-Bezug oder dem Teppichboden. Dann kommen Kühlakkus oder Eiswürfel im Plastikbeutel zum Einsatz. Danach raten Experten, die Textilie – sofern möglich – bei 60 Grad zu waschen. Dünne Wachsschichten können auch mit Löschpapier oder Küchenrolle und einem Bügeleisen vorsichtig entfernt werden.
Das rückstandslose Entfernen von Schokoladenflecken ist fast so etwas wie die Königsklasse und erfordert je nach betroffenem Stoff ein unterschiedliches Vorgehen.
Bei frischen Flecken auf Baumwoll- oder Synthetik-Fasern hilft dieses Vorgehen:
- Schokoladenreste vorsichtig mit einem Messer abkratzen.
- Heißes Wasser bereitstellen (dabei auf die Waschanleitung der Textilie achten).
- Einige Tropen Flüssigwaschmittel auf den Fleck geben.
- Waschmittel leicht einreiben.
- Textilie ins Wasserbad legen und kurz einwirken lassen.
- Kleidungsstück gut ausspülen und zügig in der Maschine waschen.
Bei hartnäckigen Flecken wirkt Glycerin aus der Apotheke oft Wunder. Auf ein sauberes Baumwolltuch geträufelt, wird es mit leichtem Druck über den Fleck bewegt und sollte circa zehn Minuten einwirken. Danach wird der Fleck gut ausgespült. Ähnlich verfahren Sie bei Schokoladenflecken auf Woll-Textilien. Hier kommt allerdings eine stark verdünnte Glycerin-Wasser-Mischung zum Einsatz. Prüfen Sie vorher unbedingt die Verträglichkeit.
Schokolade auf Samt oder Seide verlangt den Einsatz von reinem Alkohol. Vor Beginn unbedingt die Farbechtheit der Textilien prüfen. Danach mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen den Fleck abtupfen und die Flüssigkeit mit einem sauberen Tuch "absaugen". Alternativ können Sie Schokoflecken auch mit Gallseife aufweichen oder dem Fleck vorsichtig mit einem Löschblatt und dem Bügeleisen zu Leibe rücken.
Ist der Kaffeefleck auf dem Hemd oder der Bluse frisch, haben sie gute Chancen, den Fleck nur mit Wasser restlos zu entfernen. Tupfen Sie die Flüssigkeit mit einem Küchentuch ab. Danach weichen Sie die Textilie in eine Schüssel mit warmem Wasser ein.
Videoanleitung: So geht der Kaffee- oder Tee-Fleck weg
Sonnencreme
Sonnencreme ist bei Sommerwetter Pflicht, doch es gibt ein Problem: Die Cremes können ziemlich fiese, gelbe Flecken auf der Kleidung hinterlassen. Die Waschmaschine ist dagegen oft machtlos, im Gegenteil: Sie kann die Flecken sogar noch verstärken. Dominik Bartoschek von der SWR Umweltredaktion weiß, wie man die Flecken wieder loswird.
Bei schwarzem Kaffee reicht klares Wasser fast immer aus. Ist Milch im Spiel, kommt etwas Waschmittel zum Einsatz. Spülen Sie das Kleidungsstück danach sorgfältig aus. Auf weißem Stoff und bei schwarzem Kaffee erzielen Sie übrigens gute Ergebnisse mit kalter Milch. Weichen Sie das Kleidungsstück auch hier ein und spülen Sie es danach gut aus. Zur Endreinigung geht es dann wieder in die Waschmaschine.
Sonnencreme-Flecken sind besonders hartnäckig, sagt Bartoschek: "Das liegt daran, dass die Cremes sehr viel Fett enthalten, das tief ins Gewebe der Textilien eindringt. Und an den UV-Filtern, die in einer Sonnencreme zwingend enthalten sein müssen, die dann aber diese gelben Verfärbungen im Stoff verursachen."
Manche Hersteller empfehlen deshalb, Backpulver oder Natron auf den Fleck zu streuen, eine halbe Stunde einwirken zu lassen und danach in der Waschmaschine zu waschen, und zwar möglichst mit Flüssig- statt mit Pulverwaschmittel. Doch das funktioniert wegen der bleichenden Wirkung von Backpulver nur bei weißer Kleidung, erklärt Bartoschek. Für dunkle Kleidung wird empfohlen, sie für ein paar Stunden in Essigwasser einzuweichen, bevor sie in die Maschine kommt. Auch hier wieder mit flüssig statt mit Pulver-Waschmittel nutzen.
Am besten wäre es also, Flecken durch Sonnencreme direkt zu vermeiden. Das gestaltet sich allerdings schwierig, immerhin "sollte Sonnencreme ja ziemlich großzügig aufgetragen werden, um unsere Haut zu schützen. Und da zieht dann grade an den Ärmeln oder am Kragen unweigerlich auch mal was in die Kleidung ein", so Bartoschek. Man kann nur versuchen, die Flecken so gut es geht zu reduzieren:
- Indem man die Creme gut einziehen lässt, bevor man die Kleidung anzieht.
- Oder indem frische Flecken oder Spritzer der Creme auf der Kleidung möglichst direkt mit fettlösendem Spülmittel ausgewaschen werden, bevor sie überhaupt einziehen können.
Ein ganz grundsätzlicher Tipp von Dominik Bartoschek: "Wenn ich Sonnencreme verwende, sollte ich dazu nicht unbedingt empfindliche Stoffe (wie Wolle oder Seide) kombinieren. Sondern eher robuste Kleidung nehmen, die dann auch das spätere Vorbehandeln und Waschen gut wegstecken kann".
Der Artikel erschien in dieser Version im Juni 2023.