Bauchplatscher im Freibad, Spaghetti-Eis in der Lieblingseisdiele oder einfach in der Hängematte die Seele baumeln lassen – eigentlich ganz normal für Anfang August. Nur leider in diesem Jahr nicht. Wolken, Regen, kühl – da hält sich die Sommerstimmung in Grenzen. SWR1 Wetterexperte Andreas Machalica macht uns etwas Hoffnung auf Besserung.
SWR1: Können wir den kompletten August wirklich schon abhaken?
Andreas Machalica: Nein, das müssen wir noch nicht. Wir sind ja erst ganz am Anfang, und der August hat noch wirklich gute Chancen, zwischendurch mal ein paar freundliche, sonnige Tage zu bringen. Erstmal – zumindest übers Wochenende und nächste Woche – geht es noch eher wechselhaft und nicht besonders warm weiter.
Aber im Laufe der nächsten Woche und gerade so Richtung Wochenende deutet sich dann doch mal eine Stabilisierung der Wetterlage an. Da könnte es tatsächlich mal für mehrere Tage am Stück sonniger werden. Und dann auch wieder ein ganzes Stück wärmer und sommerlicher Temperaturen, zumindest um die 25 Grad Marke, vielleicht auch sogar etwas mehr.
Die Siebenschläfer-Zeit geht noch bis etwa Mitte August. Sie hat ja angedeutet, dass der Sommer wechselhaft wird, insofern stimmt das ganz gut. Danach stellt sich die Wetterlage gerne um. Es bestehen noch gute Chancen auf einen schönen Spätsommer.
Wetteraussichten für die nächsten Tage
SWR1: Das heißt konkret für die nächsten Tage?
Machalica: Da haben wir noch viele Wolken und immer wieder mal Regenschauer. Auch Gewitter können dabei sein, die Sonne wird sich dann nur kurz immer wieder mal zeigen. Die Temperaturen bleiben eher ein bisschen gedämpft um die 20 Grad-Marke.
Ein paar Lichtblicke gibt es am Wochenende zwar mal, zumindest halbe Tage Sonnenschein. Aber eine Stabilisierung der Wetterlage ist zumindest jetzt übers Wochenende noch nicht in Sicht. Da müssen wir noch weiterhin eher dieses wechselhafte Wetter ertragen.
Wetteraussichten für die Mittelmeer-Region
SWR1: Wie weit müssen Rheinland-Pfälzer im Moment fahren oder fliegen, um sommerliches Wetter genießen zu können?
Machalica: Auf jeden Fall ans Mittelmeer, das ist ganz klar. Die ganz extreme Hitze ist mittlerweile auch vorbei, Temperaturen bleiben allerdings dort auch oft um die 30 bis 35 Grad, mit insgesamt relativ stabilem Wetter.
Im nördlichen Mittelmeerraum, Richtung nördlicher Adria, kann es zwar mal ein paar kräftige Regenschauer und Gewitter geben. Aber ansonsten dominiert dort oft der Sonnenschein. Richtig große Hitze haben wir vor allem in den nächsten Tagen im Süden Spaniens, da gehen die Temperaturen auch wieder auf die 40 Grad-Marke zu.
So wird in Zukunft unser Sommerwetter
SWR1: Wir hören viel von neuen Temperatur-Rekorden, extremen Dürre-Perioden, Klimawandel. Wir hatten schon fast vergessen, wie eigentlich ein normaler Sommer in Deutschland sein müsste. Ist das, was wir gerade erleben, normal?
Machalica: Ja, das kann man zumindest behaupten, wenn man sich die langfristigen Klima-Mittelwerte anschaut. Da sind wir in diesem Juli praktisch mittendrin gewesen. Also ein relativ durchschnittliches Sommerwetter haben wir gehabt, sowohl was Sonnenschein als auch Temperaturen anging. Und der Regen tut auf jeden Fall immer wieder gut.
Das ist die klassische West-Wetterlage, und das ist zumindest früher unser normaler mitteleuropäischer Sommer geworden. Aber wir haben jetzt durch den Klimawandel oftmals diese sehr langen, stabilen, trockenen und heißen Phasen. Die haben wir die letzten Jahre ja immer wieder mal erlebt, und das wird wahrscheinlich in Zukunft unser Sommer sein, insofern sind diese wechselhaften Sommer doch eher die Ausnahme.
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Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.