Tigermücken sind Überträger von Tropenkrankheiten wie dem Dengue-Fieber.

Tigermücke: Überträger vom Dengue-Virus

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in RLP wirklich?

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Tropische Krankheiten werden auch bei uns Thema durch den Klimawandel. Die Tigermücke kann das Dengue-Fieber übertragen und wurde mittlerweile auch in Rheinland-Pfalz gesichtet.

Doch wie hoch ist die Ansteckungsgefahr für exotische Krankheiten aktuell wirklich? Und welche Schutzmaßnahmen sind sinnvoll?

Stefan Troendle, Reporter und Redakteur bei SWR Wissen aktuell und SWR Kultur Impuls.
SWR1 Wissenschaftsredakteur Stefan Troendle

Laut SWR1 Wissenschaftsredakteur Stefan Troendle ist die Ansteckungsgefahr in Rheinland-Pfalz sehr unwahrscheinlich. Theoretisch sei es zwar möglich, aber da müsse eine Tigermücke zunächst erst mal einen Menschen stechen, der das Dengue-Virus schon in sich trägt, um es so weiterzuverbreiten.

Autochthone Fälle, also Infektionen, die nur hier in Deutschland auftreten, wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bisher noch gar nicht gemeldet. Es gab lediglich zwischen 2010 und 2018 einzelne Fälle des Dengue-Fiebers in Südfrankreich und auch in Kroatien, die dort lokal aufgetreten sind, bei uns jedoch nicht. Deutsche stecken sich am häufigsten bei Reisen nach Süd- und Südostasien oder Süd- und Mittelamerika an.

Todesfälle an Dengue in Deutschland gibt es laut RKI bisher keine. 

Ist eine Impfung gegen Dengue innerhalb Deutschlands sinnvoll?

Das vermeintliche Risiko an Dengue zu erkranken birgt laut Troendle die Tigermücke. Da diese jedoch erstens noch nicht flächendeckend auftritt und zweitens rein theoretisch auch andere Erreger übertragen könnte, wie beispielsweise das West-Nil-Virus, sei es nach Troendles Einschätzung wichtiger, einen vernünftigen Mücken-Schutz zu verwenden, als sich impfen zu lassen.

Das sei vor allem in der Nähe von Rheinauen — wo die Tigermücke festgestellt worden ist — sinnvoll, auch tagsüber. Einerseits durch Kleidung, zum Beispiel mit langen Ärmeln und zusätzlich durch Repellents, Mittel wie "Autan", "Antibrumm", "Nobite" und viele mehr.

Abgesehen davon gibt es zwei Impfstoffe. Einen empfiehlt das RKI, aber auch nur für Menschen, die in Endemie-Gebieten leben, noch nicht mal für Reisende.

Beim zweiten Impfstoff laufen gerade erst die Untersuchungen, unter anderem der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Sachen Sicherheit und Wirksamkeit, auch nur für Reisende, nicht für Menschen, die hier leben.

Eine Impfung bei uns drängt sich Stand jetzt vermutlich eher nicht auf. 

Weitere wissenswerte Infos über die Tigermücke und andere Insekten sowie Tipps, um sich die Mücken vom Leib zu halten, finden sie hier.

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