Da freut sich der Rücken

Richtig Sitzen im Home-Office

Stand

Von Autor/in Nico Rau, WDR

Hier gibt es Tipps, wie sich das Sitzen im Home-Office verbessern lässt – um sich unnötige Rückenschmerzen möglichst zu ersparen.

Arbeiten im Home-Office gehört für viele längst zum Alltag. Aber während es im Büro häufig ergonomische Stühle und Schreibtische gibt, wird zu Hause oft am Wohnzimmertisch oder in der Küche gearbeitet.

Richtig Sitzen: Arbeiten im Home-Office verbessern

Ein häufiger Fehler ist, wenn ich nur mit dem Laptop arbeite, weil ich dann immer den Kopf neigen muss, um auf dem Bildschirm zu schauen. So verspanne ich dann einfach schneller meine Muskulatur.

Es ist schon viel geholfen, wenn ich mir einen externen Monitor zulege, den ich in der Höhe verstellen kann. Es ist auch so, dass angestrengtes Starren auf einen schlecht eingestellten, zu kleinen Bildschirm doppelt schlecht ist. Ich bekomme davon trockene Augen.

Professorin Bettina Wollessen von der Sporthochschule Köln vom Institut für Bewegungstherapie sagt dazu: "Viele wissen es gar nicht, dass die Augenmuskulatur eben reflektorisch auch mit der Nackenmuskulatur verbunden ist. Wenn ich eine angespannte Augenmuskulatur habe, habe ich oftmals auch eine angespannte Nackenmuskulatur."

Ebenso sinnvoll ist es, eine externe Maus und externe Tastatur zu kaufen. Weil ich dann meine Hand und Ellbogengelenke nicht so leicht überstrapaziere. Und das bekomme ich alles zusammen für unter 150 Euro in vernünftiger Qualität.

Lockerungsübungen auch fürs Home-Office

Die richtige Haltung

Den Monitor sollte ich so einstellen, dass sich die Oberkante des Monitors auf meiner Augenhöhe befindet. Damit muss ich dann den Kopf nach oben oder nach unten neigen, wenn ich auf den Monitor schaue.

Das kann schwierig sein, wenn Tisch und Stuhl nicht die richtige Höhe haben. Wenn der Monitor nicht höhenverstellbar ist, dann kann ich ihn auf eine Box stellen oder auf Bücher. Wenn mein Stuhl zu niedrig ist, dann kann ich einfach ein Kissen darauf legen.

Das Ziel beim Sitzen ist, dass Ober- und Unterschenkel einen 90-Grad-Winkel bilden und die Unterarme und Oberarme ebenfalls, also so, dass die Unterarme sich parallel zum Boden auf dem Tisch befinden.

Der richtige Stuhl

Keine Frage, ein Bürostuhl ist sehr zu empfehlen. Klar ist aber auch, dass ich da schon mehr Geld investieren muss, als in die technische Ausstattung. Ab etwa 300 Euro geht es für einen guten Bürostuhl los, hat die Stiftung Warentest getestet.

Wenn ich nur einen normalen Stuhl habe, dann kann ich den zumindest ein bisschen optimieren. Ich kann ein zusammengerolltes Handtuch oder ein kleines Kissen im unteren Rückenbereich, also im Lendenwirbelbereich positionieren. Das unterstützt die natürliche Krümmung der Wirbelsäule.

Die Füße sollten flach auf dem Boden stehen. Da kann ich dann zur Not einen Hocker nehmen oder einen Stapel Bücher, falls der Stuhl zu hoch ist. Das ist wichtig, weil ich mir dann ein Feedback vom Boden holen kann, um mich besser aufrecht zu halten.

Das hilft bei Verspannungen

Wichtig ist, dass ich beim Sitzen meine Position immer wieder verändere, weil ich damit diese einseitigen Belastungen der Wirbelsäule und Muskulatur reduziere. Zwischendurch muss ich immer wieder mal die Muskulatur auflockern.

Professorin Bettina Wodison von der Sporthochschule Köln empfiehlt: "Alles, was die Wirbelsäule mobilisiert, ist immer etwas ganz Positives. Man könnte zum einen natürlich irgendwie aufstehen und sich entsprechend dehnen und strecken. Man kann auch im Sitzen versuchen, den Oberkörper einzurollen und wieder aufzurollen und dabei die Arme praktisch in den Nacken zu nehmen, als würde man sich entspannen wollen, weil das den Brustbereich aufdehnt."

Von Verspannung bis Bandscheibenvorfall Chronische Rückenschmerzen: Neue Therapieansätze machen Hoffnung

Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Die richtige Behandlung zu finden ist für viele eine Herausforderung. Was hilft wirklich und wann wird es ernst?

Rundrücken und Co. vermeiden Gesunder Rücken dank guter Haltung

Wir sitzen jeden Tag zu lange. So verlieren wir an Körperspannung, sacken zusammen und leiden unter Rückenschmerzen. Kann man Langzeitschäden durch eine aufrechte Körperhaltung vermeiden?

Feature am Sonntag Wenn das Home zum Office wird - eine Hochrechnung

Irgendwo zwischen Küche und Schlafzimmer liegt es: das Homeoffice. Durch die Coronakrise arbeitet fast ein Drittel der Erwerbstätigen von zu Hause aus. Wie verändert das die Arbeitswelt?

Expertin für Arbeitsrecht zu Betreuungsnotlagen Darf ich mein Kind im Notfall mit zur Arbeit nehmen?

Betreuungsprobleme können für Eltern zum Albtraum werden. Aber was sagt das Gesetz im Notfall? Darf ich mein Kind mit zur Arbeit nehmen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt?

Rechtsanwältin über mögliche Konsequenzen Muss ich bei Unwetter zur Arbeit?

Ob man bei Extremwetterlagen wie heute einfach zu Hause bleiben darf, darüber haben wir mit einer Rechtsanwältin für Arbeitsrecht gesprochen.

Klare Grenzen mit dem Chef setzen Arbeitnehmer müssen im Urlaub nicht erreichbar sein

Jeder dritte Büroangestellte ist im Urlaub für seinen Chef erreichbar. Warum das nicht gut ist und wie man damit umgehen sollte, erklärt Arbeitsrechtlerin Nora Steinsberger.

Glücksgefühl zum Einrichten Dopamin Decor: Der Wohntrend, der glücklich machen soll

Von knalligem Gelb bis sanftem Blau – beim Wohntrend Dopamin Decor geht es um Farben, die das Wohlbefinden steigern. Prof. Yvonne Fehling erklärt die Wirkung im Alltag.

Minimalismus im Kleiderschrank Capsule Wardrobe: Wie weniger Kleidung glücklicher macht

Die Frühjahrsmode lockt, doch der Kleiderschrank ist längst voll? Stilberaterin Jasmin Link verrät, warum euch weniger Kleidung langfristig glücklicher macht.

Für Pflanzen und den Körper So könnt ihr Kaffeesatz einfach wiederverwenden

Alter Kaffeesatz kann für viele nützliche Dinge wie Pflanzendünger, Insektenschutzmittel und Körperpeeling genutzt werden. Wie das funktioniert, erfahrt ihr hier.

Stand
Autor/in
Nico Rau, WDR
Moderator/in
Hanns Lohmann
Hanns Lohmann
Onlinefassung
SWR1