Wir haben mit SWR1 Hörerin Iris Bach aus Diez an der Lahn über ihre Erfahrungen gesprochen. Mit ihrem Wohnwagen war sie gerade sechs Wochen unterwegs in Andalusien — 2.500 Kilometer bis nach Castillo de Baños an der Costa Tropical.
Urlaub auf dem Campingplatz
SWR1: Was ist für Sie so toll am Urlaub im Wohnwagen?
Iris Bach: Dass ich einfach flexibel bin und maximale Freiheit in meiner Gestaltung habe los- oder weiterzufahren. Und dass ich mich auf dem Campingplatz nicht schick anziehen muss und dort keinerlei Zwängen unterliege.
SWR1: Das ist nachvollziehbar. Aber gleichzeitig muss man sich auch um alles selbst kümmern. Fehlt da nicht manchmal ein wenig der Hotel-Service?
Bach: Das stimmt ja nicht. Bei den meisten Campingplätzen ist in der Nähe ein Restaurant oder eine Bar, dort konnte man auch vor Ort frühstücken gehen. Die ansässigen Männer sind dort alle schon um 6 Uhr zum Kaffeetrinken eingelaufen.
SWR1: Wie ist das mit anderen Campinggästen? Die können, wie auch im Hotel, nett sein oder nerven...
Bach: Ich denke, das liegt auch ein bisschen an einem selbst, wie man auf die Leute zugeht. Das merkt man ja relativ schnell, ob die anderen auch Kontakt wünschen oder eher reserviert sind. Und danach kann man sich ja richten.
SWR1: Aber Sie gehören nicht zu denen, die einen Jägerzaun um ihren Campingwagen herum aufbauen, oder?
Bach: Nein, in der Regel nicht. Ich hatte es durchaus auch schon wegen meinem Hund, als ich noch keine Kette für ihn hatte. Als ich dann zur Toilette gehen wollte oder in den Sanitärraum, hat er die Leine durchgebissen und ist hinter mir her. Dann habe ich das tatsächlich so gemacht, dass ich beim nächsten Mal einen Schafszaun dabei hatte und eine Kette, damit ich in Ruhe alleine auf Toilette gehen kann.
SWR1: Bei dem Thema Sanitärgebäude zögern einige und sagen, ich brauche mein eigenes Bad und Toilette...
Bach: Das hatte ich auch am Anfang gedacht. Und klar, man macht auch schlechte Erfahrungen. Aber die meisten Campingplatzbetreiber geben sich sehr viel Mühe was die Sanitäranlagen angeht.
Wohnmobil oder Wohnwagen - wofür eignet sich was?
SWR1: Sie haben ein kleines Wohnmobil und einen Wohnwagen. Wie entscheiden Sie, womit Sie gerade den Urlaub verbringen?
Bach: Ich hatte mit dem Wohnwagen begonnen, weil der natürlich nicht so teuer war, um überhaupt in dieses Hobby Camping hineinzuschnuppern. Ich habe aber irgendwann gemerkt, dass man mit dem Wohnwagen eben nicht auf Stellplätze darf, sondern immer an Campingplätze gebunden ist.
Campingplätze haben in der Regel aber nur in der Sommersaison geöffnet und der zweite Punkt ist, dass ich mit dem Wohnmobil generell wendiger bin. Ein Auto mit Wohnwagen hat in meinem Fall eine Länge von circa 12,50 Meter. Das heißt, ich kann mich auch nicht überall hinstellen.
Ein kleines Wohnmobil, das unter sechs Meter ist, passt noch auf jeden KFZ-Stellplatz.
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Claudia Deeg.