Bis zu ihrem großen Hit "Tubthumping" in den 90ern ist es bei ihrer Gründung noch ein langer Weg, als sich die Band gründet. Als Musiker wollen "Chumbawamba" so ihren Beitrag im Kampf gegen Ungerechtigkeit, Kapitalismus und Establishment leisten.
Damals ist die Anarcho-Punk-Szene in England recht stark und sie veröffentlichen unter einem eigenem Label ihre erste Platte: "Pictures of Starving Children Sell Records", übersetzt: "Bilder von hungernden Kindern verkaufen Platten". Das war ihre Antwort auf "Live Aid", dass die Musiker als verlogenes Projekt betrachteten.
Vom Punk-Kollektiv zum großen Plattenvertrag
Ihre Musik war ziemlich rau und urwüchsig. Reich sind sie damit nicht geworden, aber sie haben ein wenig Aufmerksamkeit bekommen und es haben sich andere Musiker ihrer Idee und ihrem Kollektiv angeschlossen.
Teilweise wohnen sie zusammen in einer besetzen Wohnung im englischen Leeds. Jahrelang machen sie zusammen Musik, und veröffentlichen in Eigenregie Platten. In den 90er-Jahren wird dann das Establishment auf sie aufmerksam.
Das große Major Label "EMI" bietet ihnen einen Vertrag an. Sie unterschreiben, was viele ihrer Fans sauer macht, doch die Band sagt: "So erreichen wir mit unserer Message doch viel mehr Menschen... und das ist doch das Ziel".
Der Megahit "Tubthumping" beruht auf einer Alltagsbeobachtung
Unter dem neuen Label "EMI" wird schließlich auch die Single "Tubthumping" veröffentlicht. Der Song basiert auf einer Beobachtung von Gitarrist Boff Whalley, der aus der Wohnung einen Betrunkenen beobachtet, der auf dem Weg zur Haustür immer wieder stolpert, hinfällt, aufsteht und schließlich torkelnd die Haustür erreicht. Dabei singt er die irische Ballade "Danny Boy". (Hier in der Version von Johnny Cash.)
So entsteht der Song über Durchhaltevermögen mit dem ikonischen Refrain. "I get knocked down, but I go up again", übersetzt: "Ich werde niedergeschlagen, aber ich stehe wieder auf..." Der Song wird ein Mega-Erfolg für Chumbawamba. Das Kollektiv verkauft Millionen von Platten und tourt um die Welt.
Der Titel des Songs "Tubthumping", der im Songtext gar nicht vorkommt, leitet sich aus dem amerikanischen Wahlkampf ab. Ein Politiker zieht von Location zu Location und klopft mächtig auf den Busch. Der Begriff meint hier im Song: von Kneipe zu Kneipe ziehen und sich zu betrinken.
Chumbawamba bleiben eine Protestgruppe
Trotz des Erfolges können Chumbawamba nicht ganz vom Protest und Idealismus lassen. Bei den Brit Awards 1998 schüttet Schlagzeuger Danbert Nobacon dem britischen Vizepremierminister John Prescott aus Solidarität mit dem Streik der Liverpooler Hafenarbeiter einen Eimer Wasser über den Kopf.
Nach ihrem Megahit "Tubthumping" bleiben die Chart-Erfolge von Chumbawamba aus. Die Gruppe bleibt aber zusammen und schreibt weiter Platten mit Protestsongs und spielt auch Konzerte. Erst 2012 lösen sie sich auf.