Wer aktuell im Netz nach einem Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sucht, der bekommt viele verschiedene Onlineshops vorgeschlagen. Darunter befinden sich auch einige Fake-Shops, die zum Teil auch gefälschte Waren anbieten oder bei denen der Kunde nur bezahlt, aber nie eine Lieferung bekommt. Wie solche Shops zu erkennen sind und was die Gefahren für die Verbraucher sind, erklärt Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
SWR1: Was wird im Netz alles so angeboten?
Julia Gerhards: Zum einen sehen wir vermehrt sogenannte "Fake-Shops", das heißt, Shops, die in Wirklichkeit gar nicht existieren, wo man überhaupt keine Ware bekommt. Und andererseits sehen wir vermehrt solche Billig-Angebote, die schlicht nachgemachte "Billigtrikots" verkaufen.
So können Sie sich vor Fake-Shops schützen
SWR1: Bei diesen Fake-Shops, ist oft gar nicht so leicht zu erkennen, ob die falsch sind. Worauf sollte ich da achten?
Gerhards: Man kann zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale über den Fake-Shop-Finder einen Shop überprüfen lassen auf bestimmte Warnhinweise. Denn man selbst kann es fast nicht mehr erkennen. Das Wichtigste ist vielleicht, nie per Vorkasse bezahlen, denn das ist das, was so einen Fake-Shop ausmacht; ich zahle, erhalte aber nie etwas. Wenn ich von vornherein auf Rechnung bezahle oder zum Beispiel mit Kreditkarte, bin ich da auf der sicheren Seite.
Bei gefälschten Produkten greift der Zoll ein
SWR1: Wenn ich ein gefälschtes Trikot im Internet bestelle und die Ware möglicherweise gar nicht ankommt, ist das Geld wahrscheinlich futsch, oder?
Gerhards: Je nachdem, wo der Shop sitzt, vermutlich ja. Auch davor schützt einen dann natürlich so eine sichere Bezahlweise, dass ich überhaupt erst später zahlen muss oder mein Geld zurückholen kann. Im schlimmsten Fall habe ich natürlich etwas Gefälschtes gekauft und das ist auf dem Weg vom Zoll wegen Produktpiraterie einkassiert worden. Dann werde ich wenig Chancen haben.
SWR1: Das heißt, der Zoll behält die Ware oder kann ich die auslösen?
Gerhards: Gefälschte Produkte, die gegen Markenrechte verstoßen, darf man nicht erwerben. Dafür wird jetzt ein Verbraucher nicht strafrechtlich verfolgt, aber das sind illegale Produkte und die werden auch nicht wieder herausgegeben.
Das Interview führte Frank Jenschar.