Dr. Astrid Schamber vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz weiß, was bei der richtigen Begrünung wichtig ist und wo ihr euch informieren könnt.
Das ist wichtig für die Dachbegrünung
SWR1: Darf man am Haus ohne Weiteres etwas verändern oder gibt es da Rechtsvorschriften?
Dr. Astrid Schamber: Es ist natürlich ein bisschen abhängig davon, ob es seitens des Bebauungsplanes vielleicht Bedenken gibt, beispielsweise auch, was die Nähe der Nachbarn angeht.
Wenn man sein Dach begrünen möchte, dann sind das häufig Flachdächer. Und die wollen dann vielleicht auch begehbar nutzbar gemacht werden. Das kann natürlich die Nachbarn stören, und da muss man gegebenenfalls etwas aufpassen.
Ansonsten ist es ohne weiteres machbar. Man muss natürlich die Statik des Hauses prüfen, also ob das Gewicht ausreichend dimensioniert ist, damit man da auch das Gewicht drauf bringen kann.
SWR1: Ist so ein Dachgarten schwerer als normale Dachziegel?
Schamber: Ja durchaus. Gerade ein Dachgarten, der begehbar sein soll. Das ist in der Regel dann auch ein intensiv begrüntes Dach, wo gegebenenfalls auch Sträucher und Bäume drauf wachsen sollen. Da sind wir schon bei einem höheren Aufbau, da muss man auch mal mit weit über 300 Kilo pro Quadratmeter rechnen. Das muss natürlich von der Traglast her auch passen.
Hilfe und Informationen zum Thema Dachbegrünung
SWR1: Wer sich jetzt überlegt, ein grünes Dach anzulegen, wo bekommt man dafür Unterstützung und eine Anleitung?
Schamber: Hervorragende Unterstützung für eine Dachbegrünung kann man sich beim Bundesverband Gebäudegrün holen. Also zum einen haben die auf ihrer Homepage unglaublich viele Informationen, wie man das ausführen muss, welche Vor- und Nachteile das bringt und welche Hemmnisse vielleicht da sein können, was man beachten muss. Und zum anderen kann man da natürlich auch mit den Mitarbeitenden sprechen und sich beraten lassen.
Dach klimafreundlich gestalten
SWR1: Für Sie als Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, ist natürlich auch wichtig, dass das Klima bestmöglich profitiert. Und da ist Dachbegrünung nicht gleich Dachbegrünung, oder?
Schamber: Das ist richtig. Wenn man einen ganz Standard-extensiv begrüntes Dach nimmt, ist das meistens im Hochsommer nicht besonders grün. Es ist eine sehr flache Schicht aus Sedum-Arten und die sind einfach nicht grün im Sommer.
Besser ist es tatsächlich, einen etwas höheren Aufbau zu wählen, also zehn Zentimeter hoch und da auch Täler und Hügel zu schaffen. Vielleicht packt man auch ein bisschen Totholz rein und dann siedelt man möglichst viele heimische Kräuter und Gräser an. Dann hat das einen sehr hohen Mehrwert für die Biodiversität.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.
Mehr Informationen zum Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen RLP findet ihr auf der offiziellen Homepage des Zentrums.