Das liegt hauptsächlich daran, dass die Ernte in Brasilien dieses Jahr zurückgegangen ist – Brasilien ist das wichtigste Erzeugerland für Kaffee, da wird vor allem Arabica-Kaffee produziert. Weil es dieses Jahr sehr trocken war, tragen die Bäume dort vor allem Blätter, aber keine Kirschen.
Experten sagen: Die Ernte wird noch schlechter ausfallen als die letzte – und die war schon enttäuschend. Fast zwei Drittel des Kaffees, den wir in Deutschland trinken, kommt aus Brasilien und aus Vietnam. Ein Grund für die Preissteigerung ist also die schlechte Ernte, aber der Preis steigt auch, weil weltweit immer mehr Kaffee getrunken wird. Und Donald Trump ist mitverantwortlich: Dass der künftige US-Präsident ständig über Zölle redet, verunsichert viele.
Ernteausfälle und US-Zölle Kaffeepreis steigt auf höchsten Stand seit 1977
Schlechte Ernten und Donald Trumps Zollpolitik machen den Kaffee teurer. Bohnen der Sorte Arabica werden an der New Yorker Rohstoffbörse so hoch gehandelt wie seit fast 50 Jahren …
Preis für Kaffee an der Börse besonders hoch
Rohkaffee wird auch an der Börse gehandelt und an der Rohstoffbörse in New York ist der Preis für Arabica-Bohnen so hoch wie seit 1977 nicht mehr. Nicht jeder Kaffee wird an der Börse gehandelt, aber der Börsenpreis ist die Grundlage für den weltweiten Kaffeepreis. Und der steigt gerade. An den Rohstoffbörsen in London oder New York zum Beispiel, sind die Kaffeepreise allein in diesem Jahr um 70 Prozent gestiegen. Wir Verbraucherinnen und Verbraucher werden erst in sechs bis neun Monaten beim Einkaufen merken, dass Kaffee teurer wird.
Für welche Kaffeeprodukte steigen die Preise?
Experten sagen, dass vor allem günstiger Kaffee in Großpackungen teuer wird. Beim Discounter gibt es beispielsweise ein Kilo Kaffee ab ca. sieben Euro. Da werden die Preise voraussichtlich um fast ein Drittel hochgehen, also auf über neun Euro. Weniger stark steigen die Preise für kleinere Packungen, für Kapseln und bei Qualitätsmarken.
Aber letztendlich merken alle Kaffeeröstereien, dass Kaffee teurer wird, große Röstereien wie Tchibo, aber auch die kleineren. Die Chefin der Kaffeerösterei Klingler in Bingen, Greta Klingler, erzählt, dass sie die Preise schon dieses Jahr leicht angehoben haben, um etwa 20 Cent für ein halbes Kilogramm. Wenn der Rohkaffee noch teurer wird, dann müssen sie das auch an Kundinnen und Kunden weitergeben.
Marktführer Tchibo: Preiserhöhungen unumgänglich
Auch der Marktführer Tchibo sagt: Preiserhöhungen sind unumgänglich. Auch, weil die Kaffeelager weltweit leer sind und die Anbieter deshalb keinen Puffer haben, um aktuelle Ernteausfälle auszugleichen.
In den letzten Jahren ist Kaffee immer wieder teurer geworden: Die Preise für Pads und Kapseln sind zwischen 2020 und 2023 um 25 Prozent gestiegen, der Preis für Bohnenkaffee um gut 20 Prozent. Das liegt auch am Klimawandel, weil die Anbauflächen weniger werden. Die Gebiete, in denen Arabica-Kaffee angebaut werden kann, werden bis 2050 etwa um die Hälfte zurückgehen.