Vor allem Jugendliche nehmen diese Downer häufiger. Wir werfen einen genaueren Blick auf diese Drogen.
Wie wirken Benzos im Körper?
Um die Wirkung der Benzos zu verstehen, ist es sinnvoll zu schauen, wie die Benzodiazepine, so der Fachbegriff, in der Medizin verwendet werden, sagt SWR-Wissenschaftsredakteurin Veronika Simon. Ärzte können Benzodiazepine zum Beispiel auch als Beruhigungsmittel bei Angst- oder Schlafstörungen verschreiben.
Als Rauschmittel sind die Benzos sehr beliebt, weil sie dem Nutzer bei einer hohen Dosis ein Gefühl von Sorglosigkeit vermitteln können. Die Droge wirkt angstlösend und beruhigend, sie vermittelt bei Einnahme innerhalb kürzester Zeit ein Gefühl als wäre man in Watte gepackt. Dieses Gefühl entsteht dadurch, dass die Droge dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirkt und Reize dort nur noch vermindert übertragen werden.
Warum machen Benzos so stark abhängig?
Die große Gefahr, von Benzos abhängig zu werden, liegt darin, dass der Körper sich sehr schnell an den Wirkstoff gewöhnt, sagt SWR-Wissenschaftsredakteurin Veronika Simon. Nach einer gewissen Zeit braucht der Körper die Wirkstoffe, um überhaupt noch mit Gefühlen wie Angst oder Panik umgehen zu können.
Gleichzeitig bildet sich im Körper eine Toleranz gegen das Medikament. Weil sich der Körper also schnell an den Wirkstoff gewöhnt, benötigt er eine immer höhere Dosis für den gleichen Effekt. Bekommt er diese Dosis nicht, entstehen schnell Entzugserscheinungen. Betroffene Personen sind dann oft unruhig oder auch leicht reizbar. Weil diese Nebenwirkungen sehr schnell (nach wenigen Wochen) eintreten können, sollten sie auch nach ärztlicher Verschreibung nicht über einen längeren Zeitraum hinaus eingenommen werden.
Was kann man machen um von Benzos wieder weg zu kommen?
Wie auch bei anderen Rauschmitteln ist es auch bei Benzos wichtig, das Mittel nicht abrupt abzusetzen. Man sollte eher nach und nach die Dosis verringern, also einen schrittweisen Entzug machen.
Wer versucht von jetzt auf gleich von dem Medikament wegzukommen riskiert, dass die unterdrückten Ängste verstärkt zurückkommen, bis hin zur Panikattacke.
Hilfe für Suchtkranke und Angehörige
Wer von dem Medikament abhängig ist, sollte sich unbedingt ärztliche Hilfe holen. Als erster Ansprechpartner kann hier auch der Hausarzt weiterhelfen und gegebenenfalls an Suchtberater oder spezielle Kliniken für Suchtkranke weitervermitteln. Dort wird über einen gewissen Zeitraum die Dosis langsam reduziert, bis sie letztendlich bei null ist. Die gute Nachricht: Die Erfolgsquote dauerhaft clean zu bleiben ist bei einem professionellen Entzug relativ hoch.