Wir haben mit Mark Gutjahr gesprochen, dem Leiter des Designteams von BASF, in dem die Farb-Kollektionen für Autohersteller entstehen. Er verrät uns, welche Farben die Autos der Zukunft haben könnten.
SWR1: Woraus speist sich Ihre Hoffnung auf buntere Autos?
Mark Gutjahr: Daraus, dass wir natürlich mit vielen Automobilherstellern an neuen Farbtönen arbeiten und für die Zukunft bestens gerüstet sind.
SWR1: Was kommt da zum Beispiel - Knallrot, Brombeer-Lila oder was sehen Sie da?
Gutjahr: Das ist ein sehr bunter Strauß an Farben, der auftauchen wird. Sehr viele kleine Farbtonbereiche: Grün, Violet, Orange, Gelb, Gold. Da sind ganz viele Details und vielleicht auch nicht ganz klassische Autofarben dabei, die man in Zukunft sehen wird.
SWR1: Aber die Leute können jetzt schon bunte Autos kaufen, kaufen aber Weiß, Silber, Grau und Schwarz. Warum machen sie das?
Gutjahr: Da gibt es verschiedene Gründe. Es ist natürlich das Angebot der Hersteller, bei denen es aktuell eher ein reduziertes Programm gibt. Dort gibt es Farbtöne, die man sich bestellen kann, aber die eben nicht im Standard des Sortiments verfügbar sind.
Dann wissen wir auch aus Befragungen von Endkonsumenten, dass man die Farbe von einem Auto mal live gesehen haben möchte. Wenn man das nicht sieht, entscheidet man sich eher weniger für ein buntes Auto.
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SWR1: Wenn Sie eine Farbe entwickeln, ist sie vielleicht ein oder zwei Jahre später im Verkaufsraum des Autohändlers. Dann müssen Sie in die Zukunft schauen können, oder?
Gutjahr: Das ist richtig und es dauert sogar noch länger. Was wir machen, ist eine sehr intensive Recherche, von soziokulturellen Veränderungen, wie sich die Gesellschaft, die Normen und Werte verändern. Das hat Einfluss auf die Dinge, mit denen wir uns umgeben.
Aber auch technologische Entwicklungen verändern unser Leben und wie wir das gestalten. Wenn Sie zum Beispiel darüber nachdenken, wenn vor 20 Jahren jemand in der Bahn lange auf sein Telefon gestarrt hat, war er vielleicht eher ein Nerd. Heute ist es normal. Es ändert sich einfach. Und das zu erkennen, zu übersetzen, zu sagen, was das bedeutet und wie man das auf einer Oberfläche darstellen kann, das ist unserer Aufgabe.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.
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