13 Jahre nach dem tragischen Tod der britischen Sängerin Amy Winehouse kommt mit "Back to Black" ein neuer Spielfilm in die Kinos. Amy Winehouse wird von der jungen Schauspielerin Marisa Abela verkörpert. Sie ist für unseren Kinoexperten Peter Beddies auch der Grund, warum Sie den Film nicht verpassen dürfen.
Wir haben mit Peter Beddies über "Back to Black" gesprochen. Zum gleichnnamigen Album gibt es es auch eine Folge der SWR1 Meilensteine.
SWR1: Amy Winehouse wurde gerade mal 27 Jahre alt. Reichen diese wenigen Lebensjahre für den ganzen Spielfilm?
Peter Beddies: Oh ja, die reichen aus. Man könnte wahrscheinlich sogar eine ganze Serie daraus machen. Der Film steigt ein als sie eine junge Erwachsene ist und noch niemand aus der Musikbranche ihr Talent entdeckt hat. Sie selbst aber wusste schon:
SWR1: Und die Story?
Beddies: Wir erleben, wie sie erste Erfolge feiert, wie sie die Liebe ihres kurzen Lebens trifft und wie die Medien anfangen, sie zu jagen.
SWR1: Was erfährt der Kinobesucher über Amy Winehouse, was bisher so noch nicht bekannt war?
Beddies: Man erfährt etwas über ihre Großmutter. Ich kannte den Fakt noch nicht so. Natürlich wusste man, sie hat eine Großmutter. Aber wie innig sie ihr verbunden war - Amy liebt die alte Dame, die dann an Krebs sterben wird, über alles - das war mir neu. Unter anderem fragt Oma auch immer mal wieder nach ihrem Liebesleben und nach Blake (Anm. d. Red.: Blake Fielder-Civil, verheiratet mit Amy Winehouse von 200 bis 2009).
SWR1: Was wird da genau angesprochen?
Beddies: Es geht um ihren Ehemann Blake Fielder-Civil und die schon oft thematisierte Beziehung zwischen den beiden. Die wird so gezeigt, dass sich beide wirklich geliebt haben, dass auch sie ihn gebraucht hat, um all diese schönen und auch tieftraurigen Lieder überhaupt schreiben zu können. Sozusagen ohne Blake kein Lied "Back to Black".
SWR1 : Hattest du den Eindruck, dass Du da wirklich irgendwie Amy Winehouse zuschaust?
Beddies: Die Hauptdarstellerin Marisa Abela hat mich wirklich am meisten überrascht. Ich hatte vorher nur einen Trailer gesehen und hatte mitbekommen, dass es in England eine große Kontroverse gegeben hat: Darf man überhaupt mit Amy Winehouse so umgehen? Ich bin der Meinung, wenn man das so zeigt wie Marisa Abela im Film, dann ja. Im Film sollten die Songs zuerst auch gar nicht von Abela gesungen werden. Die wurde während der Vorbereitung dann aber immer besser und im fertigen Film ist es einfach toll.
SWR1 Hits und Storys: So wurde Amy Winehouse ein Star
SWR1: Überzeugt Marisa Abela als Amy Winehouse?
Beddies: Marisa Abela ist meiner Ansicht nach der Grund, warum man den Film nicht verpassen sollte. Der Film ist mit seinen etwas über zwei Stunden hin und wieder ein bisschen zäh. Aber immer wenn Marisa Abela auftaucht, hat man das Gefühl als hätte jemand gerade das Fenster geöffnet - ein Wirbelsturm. Steven Soderbergh hat sie bereits für sein nächstes Projekt "Black-Back" gebucht.
Das Gespräch führte Hanns Lohmann.