"Back to Black" brachte Amy Winehouse den internationalen Durchbruch. In ihrem zweiten Studioalbum kehrt sie ihr Innerstes nach außen und berührt damit die Menschen.
"Back to Black" ist in Europa am 21. November 2006 herausgekommen und stürmte im darauffolgenden Jahr die Albumcharts in Deutschland, Österreich, der Schweiz und natürlich auch im Vereinigten Königreich. Bislang hat es sich weltweit weit über 20 Millionen Mal verkauft und wurde 2008 bei den Grammy Awards als bestes Gesangsalbum ausgezeichnet.
Am 14. September 2023 wäre Amy Winehouse 40 Jahre alt geworden.
Willensstärke gepaart mit dem Hang zur Selbstzerstörung
Mit gerade mal 19 Jahren unterschreibt sie ihren ersten Plattenvertrag bei Islands Records. Endlich kann sie sich eine eigene Wohnung nehmen. Bis dahin hat sie bereits viele Schulen durchlaufen und massive Probleme damit gehabt, sich in diese Art von Korsett einzufügen. Darunter auch die anerkannte Musikschule "London Bridge School of Music", auf der beispielsweise auch Adele war. Doch Amy Winehouse war trotz aller Schwierigkeiten eine ambitionierte, sehr willensstarke Frau.
2003 kommt ihr Debütalbum "Frank" auf den Markt und erreicht auf Anhieb Platz 3 der britischen Charts. Doch mit zunehmendem Erfolg kommt der Druck und mit dem Druck kommt das Elend in Form von Alkohol.
Erfolg, Alkohol und eine verletzte Seele
Dieses Debüt ebnet den Weg für Amys persönliche Katastrophe, von der sie in "Back to Black" erzählt. Auf dem Album kehrt sie ihr Innerstes nach außen und verarbeitet ihre seelischen Kummer. Sie ist bei ihrer Mutter großgeworden, ihr geliebter Vater verlässt die Familie für eine andere Frau als sie neun ist. Er hat sich eigentlich nicht für sie interessiert, es gab nur wenig Kontakt. Diesen Schmerz verwindet sie nie. Und dann verliebt sie sich in den vermeintlich Falschen: Blake Fielder-Civil. Er ist schwer drogenabhängig und liebt — genau wie Amy — den Alkohol. Allerdings ebenso Kokain, Heroin und Crack. Schließlich trennt er sich von ihr und sie stürzt heftig ab.
All dies geschieht bereits im Vorfeld des Albums. Er hat sich von ihr per SMS getrennt, sie haben eigentlich nicht gesprochen. Blake ist damals zu seiner Freundin zurückgekehrt und Amy Winehouse zurück in den Sumpf der Drogen. Diesen Trennungsschmerz versucht sie im Song "Back to Black" zu verarbeiten.
"They tried to make me go to Rehab, but I won't go"
Ihre Freunde haben sie gerettet und ihr zu einer Entzugskur geraten. Sie überließ die Entscheidung ihrem Vater, doch er unterstütze sie nicht, ließ sie erneut im Stich und Amy verweigerte die Entzugsklinik.
Das vorerst neueste Mitglied im "Club 27"
Mit Erscheinen des Albums wird Amy Winehouse plötzlich reich und berühmt, der Erfolgsdruck steigt ins Unermessliche. Die Zeit war geprägt von zahllosen Zusammenbrüchen und furchtbar peinlichen Auftritten unten Drogenkonsum. Auch ihre alte Liebe findet den Weg zurück in ihr Leben, Blake und Amy heiraten. Doch das Glück ist ihr leider nicht hold, keine zwei Jahre später lässt sie sich scheiden. Sie magert Dank Drogen und Alkohol immer weiter ab bis sie ihr Bodyguard am 23. Juli 2011 schließlich tot in ihrer Londoner Wohnung findet. Die Obduktion ergibt einen Alkoholwert von 4,1 Promille.
Nach Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain ist sie das vorerst letzte Promi-Mitglied im berühmten "Club 27" – dem Kreis der Weltstars, die mit 27 gestorben sind.
Über Amys unvergleichliches Gesangstalent viel älter zu klingen als sie eigentlich ist, die Poduktion ihrer Alben und ihr tragisches Schicksal sprechen wir im Podcast.
Shownotes
- Die letzten Stunden im Leben von Amy Winehouse (Rolling Stone)
- Amy Winehouse wäre heute 40 geworden (Rolling Stone)
- Amy Winehouse's "Back to Black": 10 Things You Didn’t Know (Rolling Stone)
- ZDFinfo-Doku: "The Day the Rock Star Died: Amy Winehouse"
- YouTube-Kanal von Amy Winehouse
Über diese Songs vom Album "Back to Black" wird im Podcast gesprochen
(06:02) – "Rehab"
(09:51) – "You Know I’m No Good"
(13:29) – "Me & Mr Jones"
(16:12) – "Back to Black"
(21:49) – "Tears Dry on Their Own"
(26:00) – "Wake Up Alone"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(11:05) – "Jump Around" von House of Pain
(22:29) – "Ain't No Mountain High Enough" von Marvin Gaye and Tammi Terrell's
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