Agnetha Fältskog feiert 75. Geburtstag mit der Familie
Statt einer großen Party, feiert Agnetha Fältskog eher still und zurückgezogen mit ihrer Familie und ihren Hunden in der Nähe von Stockholm, wo sie auf einer der ausgelagerten Schäreninseln wohnt, weit weg von allem. Der ganze Rummel wäre ihr auch zu viel und sie lässt sich überhaupt nur selten öffentlich blicken.
Beim ABBA-Comeback 2021 und bei der Eröffnung der digitalen ABBA Show "Voyage" war sie bei ein paar Gelegenheiten mal wieder öffentlich dabei. Aber sie ist sehr scheu – anders als die Männer von ABBA, Bjorn Ulvaeus und Benny Andersson.
Doch in der großen ABBA-Zeit der 70er und frühen 80er-Jahre war Agnetha immer im Zentrum der Aufmerksamkeit, weil die Presse sich auf sie gestürzt hat. Dabei ist sie gerne auf ihr Äußeres reduziert worden.
Bei Interviews 1977 ist sie zum Beispiel mehr auf ihren wohlgeformten Po angesprochen worden, als auf die Leistung als Weltklasse-Sängerin. Was für eine so talentierte Künstlerin wirklich eine Frechheit ist.
Dabei ist ihre glasklare Sopran-Stimme die, die in den emotionalsten Songs immer alle verzaubert haben. Agnetha liebt es zu singen, sie arbeitet sehr gerne im Studio. Doch mit dem Wahnsinn von Touren, dem Blitzlichtgewitter und Fans, die sie belagern, hat sie Angst bekommen.
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Sie wollte ein ruhiges Familienleben mit ihren zwei Kindern, die sie mit Björn Ulvaeus hat. Die Ehe ist 1979 geschieden worden, weil Björn und sie ganz andere Vorstellungen hatten. Agnetha hat auch eine panische Flugangst und steigt seit einem Beinahe-Absturz in kein Flugzeug mehr.
Mit der Solokarriere zurück ins Rampenlicht
Ab Ende der 60er-Jahre war Agnetha daheim in Schweden schon sehr bekannt und hat eigene Platten unter ihrem Namen aufgenommen. Ihr erster großer Wurf war 1969 die Musical-Rolle der Maria Magdalena in der schwedischen Produktion von "Jesus Christ Superstar".
In den 80ern nahm sie nach der ABBA-Trennung wieder ihre Solokarriere auf – auch einigermaßen erfolgreich. Dann war zwischendurch fast 20 Jahre Funkstille. Sie lebte komplett ohne Musik und nahezu ohne Kontakt in die Öffentlichkeit. Sie musste sich auch einen aggressiven Stalker vom Hals halten – und das hat sie noch scheuer und ängstlicher gemacht.
Agnetha hat die schönste Stimme, die die Popmusik je hatte.
Ab 2004 brachte sie jedoch immer mit großem Abstand Soloalben heraus – ohne Druck und nur wie sie Lust darauf hatte. Und für viele ABBA-Fans weltweit ist es immer etwas Besondere, sie wieder zu hören. Ich sage immer: Agnetha hat die schönste Stimme, die die Popmusik je hatte. Aber ich bin da nicht objektiv.