Für Napoleon war Waterloo eine herbe Niederlage. Beim Grand Prix Eurovision de la Chanson war der Song "Waterloo" von ABBA ein absoluter Erfolg. Wir sprechen in unserem SWR1 Meilensteine Podcast über das gleichnamige Album der schwedischen Popsensation ABBA.
1974 war ein sensationelles Jahr für Pop- und Rockfans: Joni Mitchell hat ihr legendäres "Court And Spark" Album rausgebracht, Supertramp schenkten uns ihr "Crime of the Century", Steely Dan waren kulinarisch verdreht unterwegs mit "Pretzel Logic" und im März veröffentlichten ABBA das Album, das ihnen den internationalen Durchbruch verschaffen sollte: "Waterloo".
Für die vier Schweden und Schwedinnen sollte das Album der Beginn ihrer internationalen Karriere werden, nicht nur wegen des Hits "Waterloo", mit dem sie 1974 den Eurovision Song Contest gewannen.
Das Album "Waterloo" ist ein Abbild der 70er-Jahre
Etwas Reggae, Glamrock und noch ganz viel mehr – für SWR1-Musikredakteur Niels Berkefeld ist "Waterloo" ein Abbild der kompletten musikalischen Bandbreite der 1970er-Jahre und es ist natürlich auch ein historischer Moment in der Geschichte des Eurovision Song Contest.
Benny und Björn von ABBA haben auf diesem Album musikalisch ganz viel ausprobiert, um den perfekten Sound für die Gruppe zu finden. Das merkt man eben auch an dem genre-technischen Gemischtwarenladen auf dem Album.
Die Anfangszeit von ABBA und der "Eurovision Song Contest"
Bevor Benny, Björn, Agnetha und Anni-Frid sich 1972 als ABBA zusammenschlossen, hatten alle vier eigene Musikkarrieren. Benny und Björn taten sich als erste zusammen und hatten in Japan schon einen Hit mit "She's My Kind of Girl". Der Song war allerdings als Titelsong eines schwedischen Erotikfilms bekannt und die Band damit leicht in die Schmuddelecke gedrängt worden.
Als die finale Bandbesetzung abgeschlossen war, versuchte die Band das unliebsame Image durch die Teilnahme am ESC loszuwerden. Das klappte allerdings nicht auf Anhieb. Mit ihrem Song "Ring Ring" sind ABBA dann 1973 im schwedischen Vorentscheid nur auf Platz drei gelandet. Ein Jahr später, 1974 klappte es dann im zweiten Anlauf. ABBA gewannen nicht nur den schwedischen Vorentscheid, sondern auch den ESC in Brighton mit "Waterloo".
Neben den tollen Kompositionen von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die in einigen Songs an den frühen deutschen Schlager erinnern, ist das Besondere an der Musik von ABBA auch das Zusammenspiel der beiden Stimmen von Agnetha und Anni-Frid.
Das ABBA-Image als Teil des Erfolgs
ABBA sind auch heute noch eine riesige Marketingmaschine, die auch durch das sehr saubere Image der vier Künstler sehr gut funktioniert hat – wobei vor allem Anni-Frid und Agnetha natürlich trotzdem als sexy inszeniert worden sind. Harmonie war das große Aushängeschild der Band. Es gab keine Skandale rund um Alkohol, Sex oder Drogen.
Und während andere Musiker sich – damals wie heute – noch als Singles präsentierten, um bei den Fans die Träume einer Liebesbeziehung zum angehimmelten Star zumindest theoretisch am Leben erhalten wurden, wurde bei ABBA die heile Beziehungswelt propagiert. Probleme gab es in der ABBA-Welt nicht.
Jubiläum: 50 Jahre "Waterloo" – Das Vermächtnis von ABBA
Neben der Musik und den Erfolgen, die ABBA der Welt hinterlassen haben, gibt es noch ein Erbe, dass SWR1-Musikredakteur Dave Jörg im Podcast zu "Waterloo" hervorheben möchte:
Shownotes
- Liste der ersten 250 Folgen
- Artikel und Bildergalerie zum ESC 1974 in Brighton
- Bandbio von ABBA
- ABBA beim “Eurovision Song Contest”
- Ausschnitt aus dem Musikladen Interview 1976
- ABBA-Auftritt beim Musikladen Extra 1976
- SWR1 “80er Podcast” zu ABBA
- Die Metronome Studios in Stockholm – heute und historisch
- SWR1 Meilensteine Folge zu "Pretzel Logic"
- SWR1 Meilensteine Folge zu "Court and Spark"
- SWR1 Meilensteine Folge zu "The Wall"
- Podcast-Tipp: "Lisas Paarschitt" in der ARD-Audiothek
Über diese Songs vom Album “Waterloo” wird im Podcast gesprochen
- (08:52) – "Waterloo"
- (23:40) – "Hasta Manana"
- (46:41) – "Honey, Honey"
- (51:56) – "Watch Out"
- (53:58) – "Sitting in the Palmtree"
- (54:34) – "King Kong Song"
- (55:52) – "Gonna Sing You My Lovesong"
- (59:08) – "Dance (While The Music Still Goes On)"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
- (09:50) – "People Need Love" von ABBA
- (10:49) – "She’s My Kind of Girl" von ABBA
- (13:04) – "Ring Ring" von ABBA
- (28:51) – "Maid of Orleans" von OMD
- (30:55) – "We’ll Meet Again" von Vera Lynn
- (34:55) – "Hasta Manana" von Lena Andersson
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