Zum 10. Jubiläum ihres Albums "A" veröffentlicht Agnetha mit "A+" eine Neuauflage mit zehn altbekannten Songs und einer brandneuen Single. Ob diese Mischung aus Neuaufnahme und Remix-Album gelingt, weiß SWR1 Musikredakteur Dave Jörg.
SWR1: Die Platte heißt "A+" und von den Songs her ist es das gleiche Album wie vor zehn Jahren – aber alle Instrumente darauf sind neu produziert worden.
Dave Jörg: Ja, nur Agnethas Gesang ist von den Originalaufnahmen von 2013 geblieben. Alles andere hat das gleiche schwedische Produzententeam von damals neu drumherum arrangiert. Vor allem der schwedische Starproduzent Jörgen Elofsson, der unter anderem schon für Britney Spears oder die Boygroup Westlife gearbeitet hat. Man kann sagen, es ist eine Mischung aus einer Neuaufnahme und einem Remix-Album.
SWR1: Aber es ist auch ein komplett neuer Song drauf...
Jörg: Eine frische Single hat es vorab gegeben, sie heißt "Where Do We Go From Here?". Die haben wir auch schon gespielt. Und der Song hatte sich sogar in der SWR1 Hitparade platziert, in den Top 1.000.
SWR1: Abgesehen von dem einen neuen Song, warum bringt Agnetha überhaupt eine Neufassung von einem Hit-Album heraus?
Jörg: Sie selbst sagt: Ich habe die alten Songs im Radio gehört und mich gefragt: Wie würden die klingen, wenn sie heute mit frischem Sound aufgenommen wären? So ist das Projekt ins Rollen gekommen. Aus dem Original-Album "A" ist "A+" geworden.
SWR1: Wie klingt es denn anders, wenn man die Songs vorher und nachher vergleicht?
Jörg: Ich kann es mal an zwei Songs erklären, bei denen ich mir die Originalfassung und die neue Version mal hintereinander angehört habe. Der Song "Back On Your Radio" gefällt mir in der neuen Version – er hat echt mehr Pep gekriegt, klingt nach einem frischen, sommerlichen Dance-Pop-Song. Also, das mag ich. Aber wo es meiner Meinung nach nicht so gut funktioniert, ist beim Duett von Agnetha und Take That-Sänger Gary Barlow, "I Should've Followed You Home".
Da muss ich ganz klar sagen: Das Original war wunderbar romantisch und perfekt, so wie es 2013 auf der Platte war. Auf der neuen Fassung ist hier so ein billiger Beat drunter, der wohl entspannt klingen soll. Der tolle Gesang von Gary Barlow und Agnetha ist mit Effekten zugekleistert, sehr verfremdet. Das brauchen diese brillanten Stimmen nicht. Insgesamt kann man über die ganze Neufassung des Albums "A+" von Agnetha sagen: Einiges ist ganz schön, anderes bräuchte ich nicht. Und das sage ich als ABBA- und Agnetha-Fan. Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden.