1979 veröffentlichten Thin Lizzy ihr Album "Black Rose: A Rock Legend". Mit dabei ist Gitarrenlegende Gary Moore.
Während bei anderen Künstlern das Debütalbum häufig die erfolgreichste Platte ist und bleibt, ist es bei Thin Lizzy Album Nummer neun. "Black Rose: A Rock Legend" ist die erfolgreichste Platte der Band und es ist auch das einzige Album, bei dem der legendäre Gitarrist Gary Moore als festes Bandmitglied mit dabei ist, vorher war Gary Moore immer "nur" der Ersatzgitarrist der Band.
Der Grund, warum gerade dieses Album der Band ein Meilenstein ist, und nicht etwa das Album "Jailbreak", auf dem sich auch der größte Hit der Band "The Boys Are Back in Town" befindet, ist für SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius ganz klar:
Thin Lizzy Frontmann Phil Lynott ist besonders
Was Thin Lizzy so besonders macht, ist auch Sänger und Bassist Phil Lynott, der mit seiner speziellen Gesangsart in den 70er-Jahren besonders herraussticht. SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius bezeichnet seinen Gesangsstil als "fast schon lässigen Rock-Rap".
Auch eine leichte Punk-Attitüde könnte man Thin Lizzy und Phil Lynott attestieren, für seinen Gesangsstil und auch den Text beim Song "Do Anything You Want To". Das lag vor allem auch an Phil Lynott selbst und seinem persönlichen Interesse an der Punkmusik zu der Zeit. Neben Thin Lizzy hatte er mit Mitgliedern der legendären Sex Pistols auch das Musikprojekt "Phil Lynott and the Greedies".
Neben dem Gesang von Phil Lynott stechen bei diesem Song aber auch die sauberen, druckvollen Drums hervor und natürlich das typische zweistimmige Melodie-Spiel der Gitarristen Gary Moore und Eric Bell.
Thin Lizzy, Irland und die schwarze Rose
Die schwarze Rose ist ein klassisches irisches Symbol, sie schmückt nicht nur das Plattencover und den Albumtitel "Black Rose: A Rock Legend", sondern auch den Titelsong. Im Gälischen heißt es allerdings nicht "Black Rose", sondern "Róisín Dubh". Und "Róisín Dubh" ist ein traditioneller irischer Song, der auch schon von anderen Künstlern wie Sinead O'Connor interpretiert wurde. Der Ursprung dieses Songs ist ein irisches Gedicht aus dem 16. Jahrhundert.
Das kann zum einen als Liebeslied gedeutet werden, des Schreibers an eine von ihm Angebetete, oder zum anderen als Liebeslied an Irland selbst gesehen werden, wie es in der Vergangenheit oft interpretiert wurde. Thin Lizzy machen aus diesem Vorbild ein rund siebenminütiges, zweigeteiltes Folk-Rock-Epos.
Die zwei Gesichter des Phil Lynott
Phil Lynott war Bassist, Sänger und als Frontmann von Thin Lizzy hatte er eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Über sein Leben abseits der Bühne sprechen wir ausführlich im Meilensteine Podcast und über die zwei Gesichter des Phil Lynott. Seine Drogen- und Alkoholsucht, aber auch über seine sanfte Seite, die er als Vater und auch als Mentor für andere Musiker wie zum Beispiel auch Sänger Huey Lewis gezeigt hat.
Shownotes
- Podcast-Tipp "Sucht & Süchtig" in der ARD-Audiothek
- Buchtipp: "My Boy – The Philip Lynott Story"
- Biographie über Gary Moore
- Thin Lizzy bei Youtube
- SWR1 Meilensteine Folge zu "Argus" von Wishbone Ash
- SWR1 Meilensteine Folge zu "Breakfast in America" von Supertramp
- SWR1 Meilensteine Folge zu "Sports" von Huey Lewis
- SWR1 Meilensteine Folge zu "The Wall" von Pink Floyd
Über diese Songs vom Album “Black Rose: A Rock Legend” wird im Podcast gesprochen
- (11:26) – "Do Anything You Want To"
- (30:02) – "Róisín Dubh" (Black Rose)
- (35:56) – "Toughest Street in Town"
- (46:18) – "Waiting for an Alibi"
- (52:18) – "Sarah"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
- (16:30) – "Twin Guitar Special" von Bob Wills & His Texas Playboys
- (17:08) – "And Your Bird Can Sing" von den Beatles
- (18:02) – "Errors of My Way" von Wishbone Ash
- (19:54) – "The Boys Are Back in Town" von Thin Lizzy
- (24:20) – "Whiskey in the Jar" von Thin Lizzy
- (26:28) – "Róisín Dubh" von Sinead O’Connor
- (34:57) – "Over The Hills and Far Away" von Gary Moore
Mehr SWR1 Meilensteine
1984 – SWR1 Meilensteine Bryan Adams – "Reckless"
"Reckless" ist zwar nicht das meistverkaufte Album von Sänger Bryan Adams, aber es ist das Album, mit dem er den großen Durchbruch geschafft hat – auch Dank "Summer of '69".