Ende November 1979 nehmen Pink Floyd musikalisch vorweg, was knapp 10 Jahre später in Berlin in der realen Welt passieren sollte: sie reißen eine Mauer ein.
Bei Pink Floyd geht es nicht um echte, sondern um imaginäre Mauern, hinter denen sich Menschen verschanzen können. "The Wall" ist die Geschichte vom Rockstar Pink, der seine verletzte Seele hinter einer Mauer zu verbergen sucht. Die Figur des Pink trägt klar autobiographische Züge von Bassist und Sänger Roger Waters höchstselbst.
Mauern zwischen Bandmitgliedern
Kurios: Auch in der Band selbst stehen Mauern zwischen allen Beteiligten. Die Situation ist katastrophal. Konstruktive Arbeit ist meist nur noch unter Vermittlung des Produzenten Bob Ezrin möglich. Die Streithähne Roger Waters und David Gilmore liegen im Dauerclinch. Keyboarder Richard Wright wird aus der Band gedrängt und darf die anschließende Tour nur als Gastmusiker mitspielen. Glück für ihn: Als Angestellter verdient er wenigstens was.
Zu allem Überfluss sind Pink Floyd nämlich auch noch pleite und stehen auf einer Liste der englischen Steuerfahndung. Zum Erfolg verdonnert, erschaffen sie einen Meilenstein des Rock.
Botschaft aktueller denn je
Und wenn der Bundespräsident 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer dazu aufruft, die von uns selbst gebauten Mauern einzureißen, dann zeigt das, wie aktuell die Botschaft von "The Wall" auch heute noch ist.
Mehr zu The Wall gibt’s im SWR1 Meilensteine Podcast.
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