Der Titel ist vor allem mit Hinblick auf den Gesundheitszustand von Sänger Jon Bon Jovi eine gute Nachricht an die Fans, denn 2022 musste sich der Sänger an den Stimmbändern operieren lassen. Von dieser Operation muss er sich auch heute immer noch erholen, die Arbeit im Studio geht wieder ganz gut, aber stimmlich ist Jon Bon Jovi noch nicht wieder bei 100 Prozent, sagt er. Deshalb gibt es aktuell auch noch keine Konzerttermine.
Weil er bei der Studioarbeit aber, anders als bei Livekonzerten, sein eigenes Tempo vorlegen kann und auch auf seinen Körper hören und notwendige Pausen machen kann, war es möglich, das neue Album "Forever" fertig zu produzieren.
Das ist das neue Album "Forever"
Vier Jahre lang mussten die Bon-Jovi-Fans auf ein neues Album der Rocklegenden warten. Mit "Forever" bekommen sie dann knapp 50 Minuten neues Material zum Mitsingen, verpackt in zwölf Songs.
Der Opener des Albums "Legendary" war die erste Vorabsingle des Albums. Ein sehr positiver Song, der Mut macht und gute Laune verbreitet. "Ich habe, was ich will und ich habe, was ich brauche! Wo ich bin, ist genau da, wo ich sein will", singt Bon Jovi im Song begleitet von einem treibenden Drumbeat, einem präsenten, breiten sehr akustischen Gitarrensound und vielen Passagen, die sich gut zum Mitsingen eigenen – mit etwas energetischeren Gitarren hätte der Song den klassischen "Stadionrock"-Stempel verdient.
Und dieser Stadionrock-Stempel, passt zu vielen Songs auf dem Album, nicht nur zu "Legendary" sondern auch zum Song "Living Proof", der mit seinem Talkbox-Effekt schon sehr an den großen Hit der Band "It's My Life" aus dem Jahr 2000 erinnert.
Grundsätzlich ist das Album "Forever" voll mit vielen positiven Botschaften. Das beginnt beim Opener "Legendary" und zieht sich durch das ganze Album. So zum Beispiel auch beim Song "Walls of Jericho".
Bon Jovi bieten Stadionrock und Lovesongs
Beim Sound bleiben sich Bon Jovi sehr treu und bewegen sich genau dort, wo man sie erwartet. Zwischen Stadionrocknummern, die zum Mitsingen einladen und schmachtenden Balladen, die ans Herz gehen wollen. So zum Beispiel der sanftere Song "Kiss The Bride", der mit seinem leicht kitschigen Klavier und dem perfekten Walzer-Rhythmus wohl der perfekte Hochzeitssong für Bon-Jovi-Fans sein dürfte. Sehr sanft und romantisch kommt auch "I Wrote You a Song" daher – ein typischer Bon-Jovi-Lovesong.
"Forever" – ein Album zwischen Stadionrock und Kuschelrock
Bon Jovi wagen auf ihrem inzwischen 16. Studioalbum keine großen Experimente, sondern bewegen sich musikalisch und textlich eher auf sicherem und bekannten Grund, zwischen Stadionrock und Kuschelrock – genau das, was man von der Band erwartet.
"Forever" ist eine gut produzierte Pop-Rock-Platte ganz ohne Ecken und Kanten, die deutlich ruhiger klingt als frühere Alben der Band wie "Slippery When Wet" oder das Debütalbum. Alles passt sehr gut zusammen, Rock und Pop halten sich die Waage und wechseln sich ständig ab.
Das macht die Platte eingängig und radiotauglich, aber auch sehr erwartbar. Auch wenn Bon Jovi in diesem Jahr ihr 40. Bandjubiläum feiern und die Gruppe bei über 3.000 Konzerten jede Menge Erfahrung gesammelt hat, ein bisschen mehr Energie und Experimentierfreude hätte dem Album guttun können – so eignet sich die Platte eher zum seichten Schunkeln und definitiv nicht zum headbangen.
Vielleicht hängt all das aber auch mit der aktuell noch angeschlagenen Stimme von Sänger Jon Bon Jovi zusammen, die auch im Studio noch nicht wieder zu großen Rocknummern fähig war. Vielleicht wird das nächste Album dann wieder lauter und größer, da wird ja sicherlich noch einiges kommen, wenn man dem jetzigen Albumtitel "Forever" glauben darf.