So hat er seine Gitarre neben sich gehabt und konnte sicher gehen, dass sie gut ankommt. "Kein Geld und keine Versicherung der Welt kann diese Gitarre ersetzen", sagt Brian May.
Warum will der Queen-Gitarrist das so?
Es ist der Traum vieler halbwüchsiger Jungs: Eine E-Gitarre besitzen und damit den Stars nacheifern, spielen wie Jimi Hendrix. Auch Brian May hat zu diesen Jungs gehört und sich die Nase am Schaufenster des Musikgeschäfts plattgedrückt, voller Sehnsucht, die Fender- oder Gibson-Gitarre anstarrend.
Do It Yourself-Gitarre
Aber das Geld war knapp bei der Familie May im Londoner Vorort Hampton. Eine E-Gitarre war nicht drin. Der Vater hat eine Idee: "Wir bauen die Gitarre einfach selbst." Im Schlafzimmer wird eine kleine Werkstatt eingerichtet. Korpus und Griffbrett sägen die beiden aus einem alten Stück Kamin-Holz, der Vibrato-Arm wird aus einem Fahrradgepäckträger gemacht – und eine von Mamas Stricknadeln wird eingebaut. Auch Motorradteile vom Schrottplatz finden Verwendung.
Zwei Jahre basteln Vater und Sohn. Sie feilen, raspeln, sägen und schleifen. Eigentlich ist die Gitarre nur für den Hausgebrauch gedacht, aber als Brian das fertige Stück in die Hand nimmt, stellt sich heraus – es ist eine hervorragende Gitarre. Sie klingt sogar besser als das meiste, was in der Zeit auf dem Markt ist.
"Friends Will Be Friends" mit unverwechselbarem Gitarren-Intro
Brian wird diese Gitarre sein Leben lang spielen. Bei fast allen Auftritten und Plattenaufnahmen von Queen ist sie dabei. Auch den Queen Hit-"Friends Will Be Friends" spielt Brian May auf seiner geliebten roten Gitarre. "Mein Vater war ein Genie", sagt Brian. "Ich werde nie vergessen, was er für mich getan hat".