Jetzt im Herbst rückt der Winterschlaf der Bäume näher. Dafür bauen sie den Farbstoff Chlorophyll ab, der ihnen ihre grüne Farbe gibt. "Und dann kommen eben andere Farben zum Vorschein", erklärt Werner Eckert aus der SWR1 Umweltredaktion.
Dazu gehört das Gelb der Carotinoide. "Das war schon immer da, nur verdeckt durch das Chlorophyll", sagt Eckert. Dazu komme der satte rote Farbton der Anthocyane. "Die werden auch noch mal neu gebildet."
Vorbeugen gegen die Herbst- und Winterdepression So wirken Farben auf die Psyche
Die Sonne steht tief und spendet warmes Licht, die Wälder färben sich bunt und man tankt ein letztes Mal Energie, bevor der Winter kommt. Welche Rolle spielen Herbstfarben dabei?
Schön, aber vor allem nützlich
Der Farbrausch im Wald sei aber weder Zufall noch einfach nur fürs schöne Äußere gedacht. "Diese Stoffe schützen die Blätter vor Sonnenbrand und verhindern, dass schädliche freie Radikale gebildet werden", sagt Eckert. Die Blätter werden nämlich nach wie vor gebraucht. Mit dem Rest Chlorophyll in den Blättern können die Bäume weiter Energie für den Winter speichern.
Als Beispiel nennt er den Indian Summer an der amerikanischen Ostküste, der für seine besonders intensiven Farben bekannt ist. "Kalte Nächte und viel Sonne schon am Morgen, da brauchen die Pflanzen starken Sonnenschutz", sagt Eckert.
Alle Blätter werden braun
Am Ende werden jedoch alle Blätter braun. "Das ist der gleiche Vorgang, der Apfelschnitze braun werden lässt", sagt der Umweltexperte. Schuld daran sind Gerbstoffe. Doch auch wenn die Blätter schließlich von den Bäumen fallen und der Winter endgültig da ist, ist das Laub für die Natur noch nützlich – als Schutz für Tiere und für Pflanzen.