Stechmücke sitzt auf menschlicher Haut und sticht

So beugen Sie Insektenstichen und Mückenbissen am besten vor

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Autor/in
Martin Thiel

Die schlaflose Nacht wegen des konstanten "bssssssss" und am Morgen die roten, juckenden Stellen an Armen und Beinen. Oder der schmerzhafte Stich eines Insekts, der eventuell sogar eine allergische Reaktion auslösen kann. Wie unterscheiden, was dagegen tun und wie vorbeugen?

Manche werden von Insekten öfter attackiert

Die gute Nachricht: WAS wir essen, beeinflusst unsere "Attraktivität" für Stechmücken nicht - also hilft auch Knoblauch nicht als natürliche Abwehr. Allerdings gibt es Hinweise, dass Biergeruch Mücken anlockt. Ob das allerdings dann auch für diejenigen gilt, die Bier getrunken haben? Das hier sagt die Wissenschaft:

Welche unterschiedlichen Insekten-Attacken gibt es?

Zuerst müssen Sie unterscheiden zwischen Stichen und Bissen. Bienen, Wespen und Hornissen haben einen Stachel, mit dem sie sich zur Wehr setzen. Der Stich schmerzt. Der Stachel der Biene bleibt stecken, was den Tod der Biene bedeutet. Wespen und Hornissen können ihren Stachel zurückziehen. Andere Insekten wie Stechmücken, Bremsen, Wanzen oder Flöhe beißen ihre Opfer. Das hat nichts mit Verteidigung wie bei der Biene zu tun, sondern es geht um die Nahrungsaufnahme und ums Blutsaugen.

Stechmücke
Stechmücke

Wie erkenne ich, was mich gestochen hat?

Am Schmerz. Stiche mit einem Stachel - zum Beispiel von einer Biene oder Hornisse - sind schmerzhafter als Bisse von Wanzen und Mücken. Bei Stichen kommt es zu teilweise heftigen Schwellungen. Vor allem der Hornissenstich kann sehr weh tun.

Der Biss der Mücke, Bremse oder Stechfliege dagegen tut längst nicht so sehr weh, aber er juckt - und das unter Umständen tagelang. Bei der Mücke bilden sich kleine Quaddeln um die Einstichstelle, bei der Bremse können es sogar Blutergüsse sein und bei der Stechmücke sind Nachblutungen möglich.

Welches Insekt sticht denn da?

»Die Anzahl, der Schmerz und die Schwellung des Stichs oder Bisses gibt Hinweise auf das Insekt, das Sie heimgesucht hat.«

Flöhe und Wanzen hinterlassen mehrere nah beieinander liegende kleine gerötete Stiche. Diese Stiche finden sich gern in Kniekehlen, Armbeugen oder am Bauch.

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Kann ich gegen Stiche vorbeugen?

Wenn ich weiß, es geht an einen Fluss zum Paddeln oder an einen Baggersee zum Schwimmen, dann helfen Insektenschutzmittel. Zu Hause hilft ein Fliegengitter am Fenster, bei besonders hartnäckigen Plagegeistern ein Moskitonetz über dem Bett.

»Mücken werden nicht vom Licht angezogen, sondern vom ausgeatmeten Kohlendioxid, das sie bis zu 30 Meter weit wahrnehmen.«

Sind die Mücken erst einmal auf unserer Spur, werden sie wählerisch: der Geruch spielt bei der Opferauswahl eine wichtige Rolle. Das erklärt auch, warum manche Menschen häufiger gestochen werden als andere. Wenn wir das berücksichtigen, haben wir eine weitere Möglichkeit, uns zu schützen. Statistisch gesehen ist die Chance größer, von Stichen verschont zu bleiben, wenn Sie sich neben einem möglichst großen und schwitzenden Menschen aufhalten. Moralisch einwandfrei ist das natürlich nicht...

Was tun, wenn ich gestochen worden bin?

Die erste Reaktion bei Stichen und Bissen ist immer die Kühlung, die eine erste Linderung verschafft. Es gibt auch Salben und Gels, die helfen. Oft ist aber Hitze die bessere Wahl. Dafür gibt es Hitzesticks, an deren Spitze ein kleine keramische Kontaktfläche auf 51 Grad erhitzt wird. Wenn man den Stick auf den Stich drückt, werden durch die konzentrierte Wärme die Eiweißverbindungen des Mückenspeichels zerstört, die während des Stichs von der Mücke injiziert wurden. Dadurch werden die negativen Folgen eines Mückenstichs - wie Schwellung und Juckreiz - gelindert.

»Vorsicht vor selbst gemachten Lösungen wie einem erhitzten Geldstück. Ein erhitztes Geldstück ist zu großflächig, die Temperatur ist nicht kontrollierbar und es besteht die Gefahr, dass Sie sich verbrennen.«

Und Achtung vor allergischen Reaktionen – es gibt Medikamente, aber mit denen sollte man vertraut sein. Schwillt ein Biss oder Stich schnell und stark an, treten Schmerzen auf und vielleicht sogar Atembeschwerden, dann sollten Sie schnell einen Arzt aufsuchen!

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Doc Fischer SWR Fernsehen

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