Uhlbacher Allmenden eingeweiht
Die gefrorene Wiese knirscht bei jedem Schritt, immer weiter bergauf geht es an diesem frostigen Dezembermorgen in den Weinbergen hinter Stuttgart-Uhlbach. Verteilt auf einem Hang stehen kleine Stengel: Frisch gepflanzt, von Draht geschützt. Aus ihnen werden in einigen Jahren große Apfelbäume oder Himbeersträucher.
Der Begriff "Allmende" als Rückbesinnung auf alte Werte
Der Weg endet an einem Holzbogen. Hier ist der offizielle Eingang zur Uhlbacher Allmende:
Carina Hieronymi gehört zu den Gründungsmitgliedern der Uhlbacher Allmenden, einem Verein, der aus dem Zusammenschluss verschiedener Initiativen entstanden ist.
Obst und Gemüse: Regionale Lebensmittelproduktion als Klimaschutz
Sie alle setzen sich dafür ein, so viele Lebensmittel wie möglich wieder direkt vor Ort zu erzeugen, um Klimaschäden, die durch lange Transportwege entstehen, zu reduzieren. Denn so ließe sich jede Menge CO2 einsparen.
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Vor allem Obstbäume und Beerensträucher
Seit zwei Jahren gibt es den Verein: Eine Uhlbacher Architektin hat den Gründern 44 Ar Land zur Verfügung gestellt, das sie geerbt hat und selbst nicht bewirtschaften kann. Auf einem Teil der mehr als 4.000 Quadratmeter standen schon Pflaumen- und Apfelbäume, Ende November wurden auf einem weiteren Teilstück 35 Bäume, 30 Beerensträucher und drei Kletterpflanzen neu gesetzt: Maronen, Feigen, Birnen oder auch Himbeeren. Fast alles Spenden, nur weniges musste zugekauft werden. Auch für die restlichen Flächen, zum Beispiel einem ehemaligen Kartoffelacker, beginnen bald die Planungen.
Wie alle Mitglieder des Vereins kümmert sich auch Valentin Klaus ehrenamtlich um die Allmenden. Jeder bringt so viel Zeit und Kapazitäten ein, wie er hat. Obst und Gemüse, das zukünftig geerntet wird, soll untereinander aufgeteilt oder an selbst verwaltete Bioläden gespendet werden. Laufende Kosten werden aus den Beträgen, die der Verein aus verschiedenen Förderprogrammen bekommt oder Spenden gedeckt.
Interesse an regionaler Landwirtschaft soll geweckt werden
Das Hauptziel der Allmende ist es aber, so Carina Hieronymi, die Menschen der Umgebung für das Projekt zu interessieren und sie zum Mitmachen zu bewegen. An den fünf Tagen, an denen Ende November gepflanzt wurde, waren schon einige Interessierte da, ein paar von ihnen haben gleich mitgeholfen. Durch die gemeinsame Arbeit soll den Menschen die Angst davor genommen werden, wieder selbst Lebensmittel anzubauen.
Mittelfristig wollen die Initiative und die dahinterstehenden Vereine dafür sorgen, dass wieder deutlich mehr Lebensmittel dort angebaut werden, wo sie dann auch gegessen werden, also direkt vor Ort.
Altes Wissen wieder zum Leben erwecken
Allmenden sollen Menschen auch wieder in die Lage versetzen, selbst Lebensmittel anzubauen. Und somit Wissen wiederzuerlangen, das viele von uns nicht mehr haben. Wichtig dabei, so Carina Hieronymi, sei auch die soziale Gemeinschaft, die Menschen, die die Allmende zusammen bewirtschaften.