Buchtipp: "Das synthetische Herz" von Chloé Delaume

Stand
Autor/in
Rainer Hartmann

Wie es einer Frau Ende 40 geht, die frisch geschieden und auf der Suche nach einer neuen Beziehung ist, kann man in dem neuen Roman "Das synthetische Herz" von Chloé Delaume nachlesen, die damit die französischen Bestseller-Listen gestürmt hat und die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde.

Flirten mit Mitte 40

Ihr Eheleben war zuletzt eine Ödnis – deshalb braucht Adelaide einen Neuanfang. Sie zieht in eine winzige Wohnung in Paris, vor sich ein Feld von Möglichkeiten, die Zukunft einladend und ungewiss. Sie fragt sich, wer in dieser Stadt jetzt für sie bestimmt ist. Sie ist sicher, dass die bald jemanden treffen wird.

Beziehungsmarkt ist ein Schlachtfeld

Aber Adelaide irrt sich. Sie ist 46, eigentlich ein tolles Alter – aber als sie tanzen geht stellt sie fest, dass sie durchsichtig ist. In den Augen der Männer hat sie – wie es im Roman heißt – ihr Verfallsdatum überschritten. Der Beziehungsmarkt ist ein brutales Schlachtfeld, die meisten Männer sind verheiratet oder sie suchen nach was Jüngerem. Was die sich einbilden. Haben selbst eine ordentliche Wampe.

Satire über Sehnsüchte und Wünsche

"Das synthetische Herz" ist ein sehr witziges Buch über Verführungstechniken, für die man mit fast 50 eigentlich schon zu alt ist. Es ist eine Satire über das Verblassen von Sehnsüchten, aber auch ein Roman über den Wert von Freundschaften und Schwesternschaften, die vor dem Abgrund bewahren. Das alles ist mit weiblicher, spitzer Feder geschrieben. In diesem schmalen Büchlein auf 150 Seiten sitzt jeder Satz, jede Formulierung. Eine köstliche Entdeckung aus Frankreich.

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Rainer Hartmann