Die Energiepreise sind rasant gestiegen. Darunter leiden viele Verbraucher, aber auch für die Bäcker in Baden-Württemberg ist das eine Katastrophe. Auch Bäcker Jochen Baier aus Herrenberg ist alarmiert. Manche Betriebe haben laut Baier bereits während der coronabedingten Einschränkungen Umsatzausfälle gehabt.
Es gebe 9.000 Handwerksbäcker:innen, die das Land versorgten. An diesen Bäckereien hängen laut Baier auch andere Betriebe, zum Beispiel Landwirte und Mühlen: Allein seine Bäckerei beauftrage sechs Bauernhöfe, eine Mühle und beschäftige in den drei Fachgeschäften 120 Mitarbeitende.
Bei den kleinen Familienbäckereien ist es aus Baiers Sicht so, dass das Familienleben in der Krise noch stärker leidet. Außerdem hätten manche kleine Betriebe ihre Kosten nicht so sehr im Blick:
Energie sparen: Bäcker stellt Betrieb um
So könne man Brot zum Beispiel statt in einer runden Form in einer Kastenform backen und damit den Platz im Ofen besser ausnutzen. Daneben stellt Baier das Sortiment und gewohnte Abläufe wie die Kühlung auf den Prüfstand: Allein der Prozess, Brezeln nachts um 2.00 Uhr zu schlingen, zu kühlen, zu transportieren, im Laden wieder zu kühlen und dann zu backen koste viel Energie.
Wie oft muss er seinen Laden wirklich mit frischen Backwaren anfahren, wie oft müssen Auto und Backstube gereinigt werden, wie viel Wasser ist dazu wirklich nötig?
Kaufverhalten ändert sich durch Inflation und Energiekrise
Schon jetzt bemerkt Jochen Baier, dass sich das Kaufverhalten seiner Kunden ändert: Die Menschen kaufen bewusster ein, sagt er. Das finde er grundsätzlich auch gut.