Dass „Forever Young“ für Alphaville ein besonderer Song ist, zeigt sich auch daran, dass die Band „Forever Young“ heißt, bevor die Drei Karriere machen.
Zu dieser Zeit schreiben und komponieren sie auch den Song. Das Demoband nehmen sie mit billigsten Synthesizern auf. Für die richtige Akkustik sing Marian Gold den Text im Treppenhaus ein. Und trotzdem wird ein Plattenlabel auf die Band aufmerksam.
Aus „Forever Young“ wird Alphaville – inspiriert von einer fiktiven Stadt in einem französischen Science-Fiction Film.
Die Plattenfirma wünscht sich als erste Veröffentlichung keine Ballade – also startet ihre Karriere mit „Big in Japan“. Der Legende nach ist die Initialzündung für den Erfolg, dass der Song zufällig im richtigen Moment im Fernsehen läuft - Musikfernsehen gibt es noch nicht – also bringt die Plattenfirma das Lied in einer Jugendreihe im Fernsehen unter.
Weil in der ARD gerade Werbung läuft – alle aber schon eingeschaltet haben, um danach die Tagesschau zu sehen, schalten alle direkt in den Song – vier Wochen später sind Alphaville auf der 1 in den Charts.
Wegen des Erfolgs trauen sie sich, „Forever Young“ als Folgesingle zu veröffentlichen.
Der Hit wird zur Hymne einer Generation – dabei ist die Aussage gerade nicht, dass man ewig lebt und für immer jung bleibt. Der Song erscheint 1984 während des Kalten Krieges – das Lebensgefühl: Wir sind einen Knopfdruck vom Atomkrieg entfernt.
Das Beste hoffen – das schlimmste erwarten – werdet ihr die Bombe auf uns werfen?
Und diese allgegenwärtige Angst hört man auch in Marian Golds charakteristisch hoher Stimme. Hinter dem Forever Young steht ein dickes Fragezeichen.