Malaika Mihambo (GER) während des Weitsprung-Finales bei der EM

Leichtathletik | Weitsprung

Malaika Mihambo fordert mehr Zivilcourage gegen Rassismus

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Sophie Salmen

Im Kampf gegen Rassismus sind nach Ansicht von Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo alle gefordert. Die deutsche Goldhoffnung in Paris wünscht sich mehr Zivilcourage.

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo appelliert, im Kampf gegen Rassismus wieder mehr Zivilcourage zu zeigen. Es sei wichtig, "Dinge klar anzusprechen: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Rassismus. Das ist nicht neu, aber mittlerweile bringen mehr Menschen ihre rassistischen Gedanken zum Ausdruck. Das muss für uns alle ein Weckruf sein, dass hier etwas falsch läuft", sagte Deutschlands Leichtathletik-Star.

"Jeder nimmt in einer Rolle am Rassismus teil: Als Opfer, Täter oder als Zuschauer. Als Gesellschaft sind wir aber gefordert, dass es keine Zuschauer gibt und jeder, ob Betroffener oder nicht, Tätern aktiv Grenzen aufzeigt", sagte die 30-Jährige. "Man muss definitiv wieder mehr Zivilcourage zeigen. Es geht um Werte, die man mit Leben füllen muss."

100-Meter-Meister Ansah wurde nach Rekord angefeindet

In der Leichtathletik hatte es zuletzt rassistische Kommentare gegen Sprinter Owen Ansah gegeben, der als erster deutscher Sprinter in 9,99 Sekunden unter der besonderen 10-Sekunden-Marke geblieben war. Der 23-Jährige vom Hamburger SV sah sich im Anschluss rassistischen Beleidigungen ausgesetzt. Ansah sagte, dass er sich diese Kommentare gar nicht anschaue, räumte aber ein, dass sie ihn anspornen würden.

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"Owen macht es genau richtig, dass er das nicht an sich herankommen lässt, optimistisch bleibt und sich an den positiven Dingen orientiert. Denn es gibt eben auch sehr viele Menschen, die sich mit ihm und für ihn gefreut haben", sagte Mihambo. "Gleichzeitig ist es aber wichtig, dass man Konsequenzen aus Fällen wie diesem zieht. Und wenn das strafrechtlich möglich ist, auch rechtliche Schritte einleitet. Leider bewegen sich viele Äußerungen immer in einer Grauzone der Meinungsfreiheit und da ist es mitunter schwierig, eine juristische Grenze zu ziehen."

Leichtathletik-Verband zieht Konsequenzen

Als Konsequenz aus den rassistischen Beleidigungen gegen Ansah kooperiert der Deutsche Leichtathletik-Verband mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Der Verband hatte zudem angekündigt, juristische Schritte zu prüfen. "Es ist wichtig, dass wir über Rassismus sprechen. Jahrelang wurde das nicht getan, aber nun hat das Thema die Präsenz bekommen, die so ein wichtiges Thema braucht. Und wir spüren die Folgen des langen Schweigens", sagte die deutsche Goldhoffnung für die Olympischen Spiele.

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