Leichtathletik

Olympisches Gold und Silber: Mannheim empfängt Yemisi Ogunleye und Hockey-Herren

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SWR

Mannheim hat die Olympia-Teilnehmenden aus Stadt und Umgebung eingeladen. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye brachte ihre Goldmedaille mit, eine Delegation der Hockey-Herren Silber.

Die Olympia-Teilnehmenden aus der Rhein-Neckar-Region sind zurück aus Paris. Am Mittwochabend lud die Stadt zu einem Empfang im Kongresszentrum Rosengarten. Die Sportlerinnen und Sportler durften sich in das Goldene Buch der Stadt Mannheim eintragen. Anschließend gab es auf dem Balkon des Kongresszentrums viel Applaus von wartenden Fans. "Das ist total schön. Ich hab ganz viele Kinder von meinem Heimatverein, von der MTG Mannheim, gesehen und freue mich, dass sie gekommen sind", sagte die strahlende Olympia-Siegerin im Kugelstoßen, Yemisi Ogunleye, am Mikrofon von SWR Sport. Um ihren Hals strahlte die Goldmedaille von Paris mit ihr um die Wette.

Yemisi Ogunleye findet Gold "unfassbar und unglaublich"

Richtig realisiert hat die 25-jährige Athletin aus Germersheim den Erfolg immer noch nicht: "Ich glaube, dass braucht auch noch ein paar Tage, ein paar Wochen, vielleicht auch ein paar Monate, das alles auf mich einwirken zu lassen", gab Ogunleye zu. Gerade genieße sie einfach nur alle Erlebnisse, die das Gold von Paris mit sich bringt.

Am Abend des 9. August gewann Ogunleye mit genau 20 Metern das Olympische Kugelstoßen der Frauen. Durchaus auch für sie überraschend, wie sie im Interview beschrieb: "Mein erstes Ziel war überhaupt zu Olympischen Spielen zu kommen, jetzt habe ich die Olympischen Spiele gewonnen. Das ist einfach unfassbar und unglaublich."

Nun steht für die Athletin der MTG Mannheim am Sonntag noch ein Empfang an: "Tatsächlich ist mein nächster Stopp am Sonntag in meine Kirchengemeinde Christ Gospel City nach Karlsruhe zu gehen", erklärte Oguneleye, die viel Kraft aus ihrem christlichen Glauben schöpft. Dort seien die Leute, auf die sie sich nun besonders freue. Ihre Familie habe sie zu großen Teilen schon getroffen. "Die sind alle baff", sagte Ogunleye. Die Familie hätte sie auch durch die schweren Zeiten in ihrer Karriere getragen. "Ich bin so dankbar, diese Medaille mit ihnen zu teilen", sagte die Olympiasiegerin.

Der Eintrag von Yemisi Ogunleye ins goldene Buch der Stadt Mannheim.
Der Eintrag von Yemisi Ogunleye ins goldene Buch der Stadt Mannheim.

Hockey-Herren trauern Gold immer noch "so ein bisschen hinterher"

Neben der Goldmedaille von Yemisi Ogunleye gab es im Rosengarten am Mittwochabend auch einige Silbermedaillen zu bestaunen. Die Hockeymannschaft der Männer, die in Paris erst im Finale gegen die Niederlande das Nachsehen hatte, ist gespickt mit Spielern aus der Hockey-Hochburg Mannheim. Teo Hinrichs, Justus Weigand und Gonzalo Peillat gaben sich auf dem Empfang der Stadt die Ehre.

Nach einem Eintrag ins goldene Buch gaben sie auf der Bühne einen Einblick in ihre Gefühlswelten. Weigand zeigte sich "mit sehr viel Stolz" über Silber zurück in Mannheim, allerdings trauere das deutsche Team der Goldmedaille "so ein bisschen hinterher." Die "Honamas", wie die Hockey-Nationalmannschaft der Herren, abgekürzt wird, hatte das Finale gegen die Niederlande denkbar knapp im Penaltyschießen verloren. Mit ein bisschen Abstand könne man aber auch mit Silber "sehr, sehr zufrieden sein", sagte der Spieler des MHC Mannheim.

Oberbürgermeister Christian Specht würdigt Athletinnen und Athleten

Sehr zufrieden war auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) mit dem Abschneiden der Olympia-Teilnehmenden aus der Rhein-Neckar-Region. "Mannheim hat einen großen Beitrag zum Medaillen-Spiegel geleistet", sagte der Oberbürgermeister im Interview mit SWR Sport. "Wir wären Platz 24 im Medaillenspiegel. Vor Georgien und vor Belgien. Also in sofern kein schlechtes Abschneiden."

Specht würdigte neben den Medaillen von Ogunleye und der deutschen Hockey-Mannschaft auch Ergebnisse der anderen knapp 30 Sportlerinnen und Sportlern aus der länderübergreifenden Metropolregion Rhein-Neckar. Zwölf davon kamen mit einer Medaille zurück. Außerdem sprach er über die Relevanz des Breitensports: "Wir brauchen einen guten Breitensport, sonst gibt es keinen Spitzensport." In der Stadt Mannheim und in der Metropolregion sei Sport etwas "ganz, ganz wesentliches."

Eines der neuen Vorbilder für den Breitensport in der Region dürfte Yemisi Ogunleye sein. Nach ihrem Gold-Coup in Paris gehe es für die Kugelstoßerin jetzt noch in ein paar kleinere Wettkämpfe. Dann stehe ein wohl verdienter Urlaub an, wie sie im Interview mitteilte.

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