Die Rhein-Neckar Löwen starten mit viel Optimismus in die neue Saison in der Handball-Bundesliga. Trainer Sebastian Hinze sagte bei einer Pressekonferenz im Trainingszentrum in Kronau, dass er durch die Neuzugänge nun "mehr Qualität" im Kader habe. "Wir wollen nicht zurück gucken, sondern nach vorne", sagte der Trainer im Interview mit SWR Sport. Das Ziel müsse sein, eine sehr stabile Mannschaft mit viel Energie auf die Platte zu bringen. "Wir wollen wieder da hin, eine sehr, sehr aggressive Abwehr zu spielen, den Gegner unter Druck zu setzen und dann mit viel, viel Tempo nach vorne zu gehen", beschwor Hinze die gewohnte Identität der Löwen.
Uwe Gensheimer freut sich auf Zeit als angehender Löwen-Sportchef
Die vergangene Spielzeit endete für die Mannheimer mit dem enttäuschenden zwölften Platz, anschließend musste Geschäftsführerin Jennifer Kettemann gehen. Große Hoffnungen ruhen nun auf Club-Legende Uwe Gensheimer. Der ehemalige Weltklasse-Linksaußen wird von den Löwen nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Sportchef aufgebaut, nannte bislang aber kein konkretes Saisonziel. Es gehe darum, den "Löwen-Handball mit Tempo und Qualität in der Abwehr" zu etablieren, sagte Gensheimer. Er freue sich auf seine neue Rolle, wie er im Interview mit SWR Sport erzählte. "Ich freue mich, dass die Jungs jetzt wieder da sind", sagte der ehemalige Nationalspieler.
Zwar sei die Verschnaufpause zwischen den Saisons kurz gewesen und einige Spieler würden auf Grund der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris noch fehlen. Letzteres soll laut Gensheimer mit "Improvisation" und dem Einsatz von jüngeren Spielern in den ersten Trainingseinheiten kompensiert werden. Trainer Hinze lobte im Gespräch mit SWR Sport die bisherige Zusammenarbeit mit dem angehenden Sportchef Gensheimer als "sehr gut." Nach dem Ende der letzten Saison hätte man sich eine Woche zusammengesetzt und die Spielzeit analysiert. Auch habe man darüber gesprochen "wie man zusammenarbeiten" wolle. "Das lässt sich sehr gut an", sagte der Coach der Löwen.
Auch Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki zeigte sich bezüglich der neuen Rolle seines ehemaligen Mitspielers zuversichtlich. "Jetzt heute bei der Pressekonferenz hat er zumindest einen guten Eindruck hinterlassen und ich habe da wenig Angst, dass sich das ändern wird", sagte der 35-Jährige.
Neuzugang Tim Nothdurft fühlt sich bereits bei den Löwen wohl
Die Löwen haben sich mit den deutschen Nationalspielern Tim Nothdurft (Bergischer HC) und Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen) sowie dem kroatischen Rückraum-Linkshänder Ivan Martinovic (MT Melsungen) verstärkt. Heymann und Martinovic fehlen wegen ihrer Teilnahmen an den Olympischen Spielen in Paris aber in den ersten Trainingswochen. Im Interview mit SWR Sport fühlte sich der Linksaußen Nothurft gut bei den Löwen angekommen. "Wir haben uns heute morgen getroffen, ich habe die Mannschaft kennengelernt und freue mich, dass es jetzt in den nächsten Tagen und in den nächsten Wochen so richtig los geht", berichtete der Neuzugang von seinen ersten Kontakten zum neuen Team.
Man merke, dass jeder wieder richtig Bock auf Handball habe. "Ich möchte mich in einem neuen Umfeld noch einmal neu beweisen, ich möchte so schnell wie möglich in die Mannschaft finden, meine Rolle finden", sagte Nothdurft zu seinen persönlichen Zielen in der neuen Saison.
Vertreter der Rhein-Neckar Löwen zuversichtlich für Olympia
Neben Neuzugang Heymann sind noch Torhüter David Späth, Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Rückraum Mitte Juri Knorr Teil des DHB-Kaders für die Olympischen Spiele in Paris. Nothdurft, der angehende Sportchef Gensheimer und Trainer Hinze trauten der Mannschaft von Bundestrainer Alfreð Gíslason einiges zu. "Ich wünsche der Deutschen Nationalmannschaft natürlich maximalen Erfolg", sagte der Trainer der Löwen. Mit sehr viel Energie, sei das Halbfinale möglich. "Und dann müssen wir gucken, ob sie dann einen Sahnetag haben." Auch Nothdurft zeigte sich zuversichtlich, "dass es weit gehen kann". Und Uwe Gensheimer ist überzeugt, dass die Nationalmannschaft die Vorrunde im Olympischen Turnier überstehen wird. In den K.o.-Spielen sei dann alles möglich.
Ob die DHB-Auswahl den Erwartungen gerecht werden kann, zeigt sich ab dem 27. Juli. Dann startet die Nationalmannschaft gegen Schweden in die Spiele in Paris (19:00 Uhr).