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Ultra-Banner versperrt Flucht-Tore - VfB Stuttgart wartet 40 Minuten auf Wiederanpfiff

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Weil ein Banner der "Ultras Cannstatt" Fluchtwege im Bochumer Stadion versperrte, musste der VfB Stuttgart bei der 0:1-Niederlage mehr als 40 Minuten auf den Beginn der zweiten Halbzeit warten.

Eine Halbzeit lang hing das Banner der "Ultras Cannstatt" über Zaun des Bochumer Gästeblocks. Eine Halbzeit lang scherte sich niemand darum. Zur Pause fiel jedoch auf, dass das mehrere Meter lange Banner die Fluchttore fünf, sechs und sieben versperrte. So, entschied Schiedsrichter Bastian Dankert, könne er das Spiel nicht wieder anpfeifen. Trotz mehrerer Lautsprecher-Durchsagen wurden die Zaunfahne nicht abgehängt. Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß redete vergeblich auf die Fans ein. Deren Argument: Warum sollte das Banner in der zweiten Halbzeit gefährlicher sein als in der ersten?

VfB-Stürmer Deniz Undav musste sich erst einmal erklären lassen, was passiert war. "Ich wusste erstmal nicht, was abging", sagte der 27-Jährige und machte sich nach einer Diskussion in der Kurve die Argumente der Fans zu eigen. "Keinen Vorwurf an die Fans. Du konntest die Tür öffnen, ich habe es ja selbst gesehen. Ich weiß gar nicht, warum man wegen so einer Sache so viele Filme schieben muss."

Bochum hat Gästefans rechtzeitig informiert

Dabei seien die Stuttgarter Fans informiert gewesen, sagt Bochums Sportdirektor Marc Lettau. "Es ist so, dass wir jedes Mal in schriftlicher Form darauf hinweisen, dass die Feuerwehr entsprechende Erwartungen an das Aufhängen von Bannern hat", sagte der 37-Jährige. "Am Ende muss man sich daran halten. Das ist natürlich ärgerlich."

VfB-Spieler diskutierten vergeblich mit Stuttgarter Ultras

Mit einer Viertelstunde Verspätung kehrten die Teams aufs Feld zurück, um sich warmzumachen. Die VfB-Spieler liefen zu ihren Fans und versuchten, auf sie einzuwirken - ohne Ergebnis. Die Bochumer Anhänger sangen indes "Eisgekühlter Bommerlunder", um sich warm zu halten. Auf dem Feld diskutierten Schiedsrichter und Offizielle beider Klubs. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch. Nach Angaben von Sportschau.de wurde auch die Feuerwehr konsultiert, um nach einer Lösung zu suchen, um die Partie fortzusetzen.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß ging mit Fans und Veranstalter gleichermaßen ins Gericht. "Ohne diese Situation schon gänzlich beurteilen zu können, kann ich aber jetzt schon sagen, dass keiner gut ausschaut, wenn so eine Situation entsteht, geschweige denn, wenn ein Spiel abgebrochen wird", sagte der 41-Jährige.

Schiedsrichter Dankert lobt "alle Beteiligten"

Die Beamten diskutierten ihrerseits mit den Ultras, lange Zeit ebenfalls ergebnislos. Letztlich ließen sie sich von den Fans, die oben auf dem Zaun saßen, Tor für Tor vorführen, wie lange es dauert, das Banner anzuheben, um die Tore fünf, sechs und sieben im Krisenfall freizugeben. "Da muss ich wirklich alle Beteiligten loben, weil wir es in einer sehr ruhigen Art und Weise zusammen abgearbeitet haben", sagte Schiedsrichter Bastian Dankert. "Sowohl die Stuttgarter Seite als auch die Bochumer Seite, Feuerwehr, Polizei, alle die daran beteiligt waren haben die Ruhe bewahrt und nach Kompromissen und Lösungen gesucht." Laut Dankert bestand der Kompromiss darin, dass die Stuttgarter das Banner etwas höher aufhingen. Die Feuerwehr habe sich mit den dadurch nicht mehr komplett abgedeckten Notausgängen abgefunden.

Gladbach-Fans nahmen ihre Banner ab

Laut "Revier-Sport" gab es Ende September beim Gastspiel von Borussia Mönchengladbach in Bochum ein ähnliches Problem. Damals hatten die Gladbacher ihre Zaunfahnen nach zehn Minuten Diskussion einfach abgehängt.

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SWR