Samstag, 17:06 Uhr: Justin Diehl wird für Chris Führich eingewechselt, der VfB führt bis dahin 1:0 gegen Bochum. Samstag, 17:07 Uhr Diehl bekommt den Ball genau im richtigen Moment von Fabian Rieder und schiebt ihn ganz cool ins linke Eck zum 2:0 für die Schwaben.
Das Joker-Tor des 19-Jährigen sorgte für Freude und Erleichterung beim VfB Stuttgart, zeigt aber gleichzeitig ein Problem: Nach den Verletzungen von Deniz Undav und El Bilal Touré bleiben dem VfB aktuell in der Bundesliga mit Ermedin Demirovic, Nick Woltemade und eben Justin Diehl nur drei mögliche Stürmer. Wobei Woltemade eher hängende Spitze oder Zehner ist und Diehl eigentlich ein Außenangreifer.
In der Champions League ist es mit Demirovic aktuell sogar nur ein echter Stürmer, denn Diehl und Woltemade stehen nicht im Königsklassen-Kader. Dieser darf maximal aus 25 Spielern bestehen, mindestens acht davon müssen "Local Players", sprich "lokal ausgebildet" sein.
Hoeneß verweist auf "großen Kader"
Trainer Sebastian Hoeneß reagiert gelassen und mit Vertrauen in seine Mannschaft auf das Stürmerproblem: "Natürlich haben wir uns nicht gefreut, eher sehr geärgert, gerade in der Offensive haben wir viele Spieler, die ausfallen. Aber wir haben deswegen auch einen größeren Kader zusammengestellt, und das zahlt sich jetzt aus."
Aus diesem größeren Kader sollen laut Hoeneß jetzt "ein paar Jungs" mehr Spielzeit bekommen. Zudem gäbe es auch Nachwuchsspieler wie Thomas Kastanaras, Eliot Bujupi, Elton Krasniqi, Jarzinho Malanga. Das kann jedoch keine dauerhafte Lösung sein, auch wenn letzterer gegen Bergamo sein Profi-Debüt feiern durfte.
Muss der VfB im Winter reagieren?
Da Touré mindestens vier Monate und Undav wohl bis Weihnachten ausfällt, sieht es für den VfB vor allem im Dezember im Sturm düster aus. Dann kämpfen die Schwaben neben der Bundesliga auch um das Weiterkommen in die Playoffs der Champions League. Das Transferfenster öffnet sich jedoch erst zum 1. Januar.
Aktuell werden zwei mögliche Kandidaten gehandelt, auf die der VfB ein Auge geworfen haben soll: Mathys Tel vom FC Bayern und Jacob Bruun Larsen von Hoffenheim. Der 19-jährige Tel steht seit 2022 bei den Bayern unter Vertrag und hat kürzlich bis 2029 verlängert. Er wäre wohl nur per Leihe verfügbar. Bruun Larsen ist für Stuttgarts Coach Hoeneß ein alter Bekannter aus seiner Zeit bei der TSG. Der 26-Jährige steht bei den Hoffenheimern noch bis Juni 2025 unter Vertrag, ist aber vom Profil her eher ein Außenbahnspieler.