2012 ging alles los: Christian Günter wechselte von der SC-Jugend zu den Profis und bestritt seitdem 400 Pflichtspiele für Freiburg. In dieser Zeit hat der 31-Jährige viel erlebt: Sein erstes Bundesligator 2014, zwei Jahre später der Aufstieg in die Bundesliga, Auftritte in der Europa League und das Tragen der Kapitänsbinde. Das Freiburger Eigengewächs ist beim Sport-Club Vorbild, Rückhalt und Identifikationsfigur.
Auftaktsieg gegen den VfB: "Jeder hat für den anderen gefightet"
Mit dem Vizemeister VfB Stuttgart hatten die Freiburger zum Bundesliga-Auftakt einen harten Gegner. Die Vorzeichen für einen Sieg im 400. Pflichtspiel von Christian Günter standen nicht besonders gut. "Man weiß vor dem ersten Spiel nie, wie es läuft. Mit einem neuen Trainer nach der langen Ära unter Christian Streich, weiß man einfach nicht, wo man steht", erklärt der 31-Jährige beim Interview mit SWR Sport.
Nach dem frühen Treffer der Stuttgarter war ein Sieg im Baden-Schwaben-Duell alles andere als absehbar. Doch die spektakuläre Aufholjagd und der 3:1-Sieg waren für die Premiere von Coach Julian Schuster und das Jubiläumsspiel von Christian Günter ein perfektes Geschenk. "Wir waren als Mannschaft auf dem Platz, jeder hat für den anderen gefightet und wir haben es dem VfB schwer gemacht", fasst Günter das Spiel zusammen.
Christian Günter: "Im ersten Spiel macht man sich fast in die Hose"
Christian Günter erinnert sich noch an das Gefühl, als er zum ersten Mal für den SC Freiburg bei den Profis auf dem Platz stand: "Im ersten Spiel macht man sich fast in die Hose, beim 400. geht man es dann etwas entspannter an." Trotzdem lässt ihn der Jubiläumsauftritt nicht kalt: "Das ist eine Wahnsinnszahl, das hätte ich mir im ersten Spiel nicht erträumen lassen."
Dass Christian Günter dieses besondere Spiel bei einem Derby gegen den VfB Stuttgart feiern kann, zaubert ihm ein Lächeln ins Gesicht: "Es gibt keine schöneren Spiele als die Derbys und schlussendlich auch nichts Schöneres, als gegen die Schwaben zu gewinnen."
Verantwortung und Teamgefühl als Kapitän
Seit dem Sommer 2020 trägt Christian Günter beim SC Freiburg die Kapitänsbinde. In einer geheimen Wahl sprachen sich die Mannschaftsmitglieder immer wieder für das Freiburger Eigengewächs aus.
Das Vertrauen kommt nicht von ungefähr. Beim Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart spielte Günter gegen den Ex-Freiburger Stürmer Ermedin Demirović. Im Interview mit SWR Sport verrät der 26-Jährige über seine Zeit bei Freiburg: "Christian hatte mich super aufgenommen. Was ich vorher noch nie hatte, dass mich der Kapitän der Mannschaft schon anschreibt, bevor ich überhaupt in Freiburg bin."
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Neuzugang Ermedin Demirović soll beim VfB Stuttgart Serhou Guirassy ersetzen. Der gebürtige Hamburger möchte bei den Schwaben mit seinem Kampfgeist punkten.
Heimatverbunden und bodenständig: Günter fühlt sich wohl in Freiburg
Christian Günter ist ein Freiburger Eigengewächs, ist dort durch alle Stationen gelaufen. Fehlende Erfahrungen bei anderen Vereinen, vermisst der Freiburger Kapitän nicht: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe. Ich bin froh, dass ich in meiner Heimat bleiben konnte."
Durch die Entwicklung, die der SC Freiburg gemacht habe, sei es nie notwendig gewesen, den Heimatverein zu verlassen. Christian Günter ist bis zu seinem 400. Pflichtspiel durch und mit seinem Verein als Fußballer und Identifikationsfigur gewachsen. Die Leistungen der Freiburger im Auftaktspiel gegen Stuttgart lassen vermuten, dass es für ihn auch für die nächsten 400 Pflichtspielen eine gute Wahl sein könnte, in Freiburg zu bleiben.