Fußball | 2. Bundesliga

Mit Stindl und Gondorf: Tag des Abschieds beim Karlsruher SC

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Martin Maibücher
Redakteur/in
dpa

Hannover 96 beendete die Serie des Karlsruher SC mit sieben Spielen ohne Niederlage. Nach dem Spiel wurden zehn KSC-Profis offiziell verabschiedet - darunter zwei ganz besondere.

Lars Stindl wurde sogar von den Fußball-Fans des Gegners gefeiert. Als der frühere Nationalspieler am Sonntag nach der 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 im Wildpark von seinem Heimatclub Karlsruher SC offiziell verabschiedet wurde, applaudierten auch die Gäste-Fans. Schließlich hatte der 35-Jährige, der genauso wie Kapitän Jerôme Gondorf seine Karriere nach der Saison beenden wird, zwischen 2010 und 2015 auch für die Niedersachsen gespielt. Später war er bei Borussia Mönchengladbach Nationalspieler geworden - ehe er im vergangenen Sommer nach Karlsruhe zurückkehrte.

Gegen sein Ex-Club Hannover durfte Lars Stindl von Beginn an auflaufen. Es war sein erster Startelf-Einsatz seit Mitte Dezember in der 2. Bundesliga. "Das Spiel ist nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Stindl nach der Partie im Gespräch mit SWR Sport. "Aber die ganzen Begleitumstände wie die Auswechslung und nach dem Spiel die Verabschiedung von allen Fans im Stadion - von beiden Seiten - waren sehr speziell und besonders für mich."

Gondorf bittet um Erhalt der Kultur beim KSC

Noch mehr Beifall von den Karlsruher Anhängern erhielt aber Gondorf, der fast den Status einer Vereins-Ikone genießt. "Eine Bitte, pflegt diesen Club, pflegt diese Kultur, diese Werte, die hier erschaffen worden sind", erklärte Gondorf. Diese Kultur sei vor allem entstanden, nachdem Christian Eichner im Februar 2020 Cheftrainer geworden sei. Für Gondorf war es sein letztes Profispiel überhaupt, gegen Hannover kassierte der Kapitän seine fünfte Gelbe Karte und ist am letzten Spieltag in Elversberg gesperrt.

Wie wird sein Leben nach dem Profifußball aussehen? "Auf der Couch wird man mich auf keinen Fall finden. Wer Jerôme Gondorf kennt, weiß, dass er sich immer wieder Projekte sucht und keine Couch-Potato ist. Ich werde versuchen, ein Stück weit zu Entschleunigen und ein Stück weit Abstand vom Fußball zu gewinnen. Aber ich will mir auch keine Möglichkeit von vornherein verschließen, was die Zukunft betrifft", sagte Gondorf am Mikrofon von SWR Sport. Eine Rückkehr zum KSC in anderer Funktion könne er sich grundsätzlich vorstellen, so Gondorf weiter.

Niederlage gegen Hannover zum Abschied aus dem Wildpark

Neben Gondorf und Stindl wurden nach dem Duell mit Hannover 96 zudem acht weitere KSC-Profis verabschiedet, darunter auch Marco Thiede, der knapp sieben Jahre lang bei den Badenern unter Vertrag stand.

Zuvor allerdings hatte Hannover die Erfolgsserie der Karlsruher beendet. Nach sieben Spielen ohne Niederlage verlor der KSC etwas unglücklich und steht mit 52 Punkten nur noch wegen der besseren Tordifferenz weiter vor den Niedersachsen auf Tabellenplatz fünf. Hannovers Andreas Voglsammer (19. Minute) und Marcel Halstenberg (65.) trafen für die Gäste. Paul Nebel (44.) hatte in der abwechslungsreichen Partie zwischenzeitlich per Kopf den 1:1-Ausgleich für die Gastgeber erzielt.

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