Holger Siegmund-Schultze bleibt als Präsident des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC im Amt. Die Mehrheit der Mitglieder folgte am Montagabend gleich zu Beginn der Versammlung einem Antrag des Vereinsratsvorsitzenden Dieter Gläser auf eine Absetzung der gestellten Abwahlanträge. Bereits am Freitag hatten sich der Clubchef sowie alle Mitglieder des Beirates, des Aufsichtsrates und der Führung des Mitgliederrates auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt, die zuvor verlesen worden war. So demonstriert der KSC nach unruhigen Wochen, in denen er in eine Führungskrise geschlittert ist, zumindest nach außen Einigkeit.
Vizepräsident Martin Müller nicht entlastet
Neben Siegmund-Schultze sahen sich im Vorfeld der Mitgliederversammlung auch Vizepräsident Martin Müller sowie die Beiratsmitglieder Christian Fischer und Thomas Hock mit Abwahlanträgen konfrontiert. Nach der Verkündung des Ergebnisses waren deutlicher Applaus, aber auch vereinzelte Buhrufe aus dem Publikum zu vernehmen. Insgesamt waren etwas mehr als 1.200 Mitglieder vor Ort. Anders als Günter Pilarsky, ebenfalls Vizepräsident, und Siegmund-Schultze wurde Müller jedoch wie vom Mitgliederrat empfohlen von der Versammlung nicht entlastet. Alexander Lücke wurde außerdem als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.
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Mit Spannung war die Mitgliederversammlung des KSC erwartet worden. Vier Präsidiumsmitglieder mussten sich Abwahlanträgen stellen. Doch es kam anders. Am Ende blieb alles beim Alten.
"Hammelsprung" bringt Entscheidung über Antrag
Die Mitgliederversammlung in der Karlsruher Schwarzwaldhalle begann mit einer Verzögerung von einer Dreiviertelstunde. Grund dafür war nicht funktionierende Technik beim Einlass, der über elektronische Mitgliederkarten laufen sollte. Die Abstimmung über den Antrag von Gläser sollte dann erst per farbigen Stimmkarten erfolgen, die von den Mitgliedern hochgehalten wurden. Ein klares Meinungsbild konnte so aber nicht festgestellt werden. So musste ein "Hammelsprung" zur Entscheidung herangezogen werden.
Alle stimmberechtigten Mitglieder sollten die Halle verlassen und durch eine von drei Türen wieder betreten. Die Auswahl der Tür entsprach dabei einer Stimme für den Antrag, einer Gegenstimme oder einer Enthaltung. Von einigen Mitgliedern wurde auf den umständlichen Ablauf der Abstimmung mit Pfiffen reagiert. Das Ergebnis nach dem "Hammelsprung" lautete 833 Stimmen für den Antrag bei 293 Stimmen dagegen. Auch bei der Abstimmung über die Entlastung von Müller musste der aus der Politik bekannte "Hammelsprung" bemüht werden.
Offener Streit in der KSC-Führungsriege seit Kreuzer-Freistellung
Schon seit Monaten gibt es in der Führungsriege des KSC einen offenen Streit. Auslöser war die Freistellung des ehemaligen Sportgeschäftsführers Oliver Kreuzer am 1. April. Im Beirat kam es durch die Entscheidung in der Causa Kreuzer zum Bruch.
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Am Montagabend findet die Mitgliederversammlung des KSC statt. Seit Monaten gibt es im Präsidium Unruhe und offenen Streit. Diverse Abwahlanträge stehen auf der Tagesordnung.
Im finanziellen Bereich ergibt sich im zurückliegenden Geschäftsjahr ein Verlust von 728.000 Euro. Im Vorjahr präsentierten die Karlsruher Verantwortlichen noch einen Gewinn von etwas mehr als 1,03 Millionen Euro. Der Verlust sei "im Wesentlichen auf eine Drohverlustrückstellung bezüglich personeller Veränderungen im sportlichen Bereich zurückzuführen", teilte der Club mit. Zudem gab der Verein bekannt, dass der Dauerkartenverkauf auch dank des modernisierten Wildpark-Stadions mit nun 14.000 abgesetzten Tickets mehr als verdoppelt werden konnte. Ebenso stieg die Anzahl der Mitglieder von 8.350 auf 14.500.