Der Abgang von Maximilian Beier zu Borussia Dortmund schmerzte im Sommer sehr. Mit 16 Bundesligatoren spielte der Nationalstürmer eine sehr gute Saison, führte die TSG Hoffenheim in die Europa League. Einen wirklichen Nachfolger für Beier gibt es noch nicht, von den Neuen spielte sich noch niemand so richtig in den Vordergrund.
Adam Hlozek: Deutscher Meister und Rekord-Transfer
Der teuerste Neuzugang der TSG ist Adam Hlozek. Für satte 18 Millionen kam der 22-jährige Stürmer im Sommer von Double-Sieger Bayer Leverkusen. Mehr hatte Hoffenheim noch nie für einen Transfer gezahlt. In der Hinrunde konnte sich der Tscheche in der Startelf etablieren und kommt wettbewerbsübergreifend auf fünf Saisontore. Nur Andrej Kramaric hat mehr Treffer für die TSG erzielt. An die Top-Saison von Beier kommt Hlozek jedoch noch nicht ran.
In der Bundesliga strahlt der tschechische Nationalspieler in der TSG-Offensive mit 33 Torschüssen die meiste Gefahr aus, liegt in dieser Statistik ligaweit auf Rang zwölf. Seine bisher besten Spiele machte der Torjäger sicherlich beim 4:3-Krimi gegen RB Leipzig und in der Europa League gegen Dynamo Kiew (2:0). In beiden Spielen war Hlozek jeweils mit einem Doppelpack der entscheidende Mann.
Alexander Prass - mit der Führungsriege aus Graz
Vom österreichischen Double-Sieger Sturm Graz kam im Sommer Alexander Prass. Der 23-Jährige ist auf der linken Seite kaum noch wegzudenken, machte alle seine 14 Bundesligaspiele von Beginn an. Mit Trainer Christian Ilzer, Geschäftsführer Andreas Schicker und dem Technischen Direktor Paul Pajduch "folgten" ihm gleich drei Weggefährten aus Grazer Zeiten in den Kraichgau. Im Trikot der Hoffenheimer fiel Prass weder auffällig positiv noch negativ auf und gibt bislang einen soliden Linksverteidiger ab.
Fußball | Meinung "TSG Sturm Hoffenheim" - mehr Chance als Risiko?
Nach dem Sportdirektor Andreas Schicker und dessen Chefscout Paul Pajduch verpflichtete die TSG Hoffenheim auch den Trainerstab von Sturm Graz um Christian Ilzer. Für SWR-Fußballreporter Kersten Eichhorn eine außergewöhnliche Konstellation.
Auf grundsolide Leistungen können auch die beiden neuen Verteidiger Arthur Chavez und Valentin Gendrey blicken.
Chavez kam Ende August vom portugiesischen Zweitligisten Académico Viseu FC in den Kraichgau. Nach zwei Einsätzen in der Regionalliga-Mannschaft rückte der Brasilianer schnell in die Bundesliga-Innenverteidigung und sammelte dort zuletzt fleißig Minuten. Im DFB-Pokal-Zweitrundenspiel gegen den 1. FC Nürnberg köpfte der 1,88m große Chavez den entscheidenden Treffer - sein bislang einziger im TSG-Trikot.
Auch der Franzose Valentin Gendrey spielte in dieser Saison schon viel. Ende August wechselte er von US Lecce aus der Serie A nach Hoffenheim. Gendrey durfte schon seinen ersten Bundesliga-Treffer (gegen den VfB Stuttgart) bejubeln, in der Europa League kommt er auf zwei Scorerpunkte (ein Tor, eine Vorlage). Eine unverzichtbare Konstante auf der rechten Seite ist der 24-Jährige zwar noch nicht, allerdings zeigte er hier und da schon sein Potenzial.
Hohe Ausgaben, wenig Ertrag
Insgesamt 57 Millionen Euro zahlte Hoffenheim im Sommer für neue Spieler. Nur der VfB Stuttgart zahlte von den Südwest-Clubs mehr. So richtig gelohnt haben sich die Einkäufe noch nicht. Weitere Neuzugänge wie Robin Hranac (für 8 Millionen von Viktoria Pilsen) und Haris Tabakovic (für 3 Millionen von Hertha BSC) kamen bislang hauptsächlich zu Joker-Einsätzen. Und Platz 15 ist mit diesen hohen Transferausgaben sicherlich nicht der Maßstab.