"Die Jungs sind natürlich gefrustet, weil du im Spiel gemerkt hast, diesmal geht in Hamburg was, was keine Selbstverständlichkeit ist", beschreibt Aaron Opoku im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" die Stimmung in der Kabine der Roten Teufel nach der knappen Niederlage beim HSV. Opoku ist fest davon überzeugt, dass der FCK mindestens einen Punkt hätte mitnehmen können. Umso bitterer sei es im Nachhinein. Die Mannschaft habe die Niederlage inzwischen aber gut aufgearbeitet, gemeinsam mit einer intensiven Videoanalyse mit dem Trainerteam.
Der Support der FCK-Fans war auch in Hamburg, wieder einmal, phänomenal. Das spüren auch Opoku und seine Mannschaftskameraden auf dem Platz. "Du hast so viele Leute, die dir den Rücken stärken, dich supporten. Es ist einfach geil, das mitzuerleben, weil du weißt: Es sind tausende Verrückte, die, egal was passiert, so lange du dein Herz auf dem Platz lässt, dich voll und ganz unterstützen."
FCK braucht Optimismus im Abstiegskampf
Doch all der Support nützt nichts, wenn am Ende nichts Zählbares dabei raus kommt. Die Realität in Kaiserslautern sieht so aus: Platz 17, direkter Abstiegsplatz. Wenn auch in absoluter Schlagdistanz zur Konkurrenz. "Natürlich versuchst du es als Spieler auszublenden, aber jeder, der seinen Fernseher anmacht, sieht die Tabelle. Da kann mir jeder erzählen was er will. Du kannst nur so gut es geht versuchen, die Situation anzunehmen", so Opoku.
Trainer Friedhelm Funkel fordert von seiner Mannschaft, dass sie ihre Chancen besser nutzt und mehr Tore macht. "Der Trainer versucht, bei allem was schiefgeht, Optimismus in die Mannschaft zu bringen", berichtet Aaron Opoku.
"Am Ende müssen wir optimistisch bleiben. Du merkst halt, dass er schon länger im Geschäft ist, dass er solche Situationen schon erlebt hat. Das gibt dir als Spieler eine gewisse Ruhe und einen gelasseneren Kopf." Im Training merke man, dass alle Vollgas geben und den Ernst der Lage erkannt haben.
Friedhelm Funkel hat die Sinne der Roten Teufel geschärft
Mit Friedhelm Funkelt steht bereits der dritte FCK-Trainer diese Saison an der Seitenlinie. Aaron Opoku sagt selbst, dass er von diesem Trainerwechsel profitiert hat. Unter Funkel bekommt der Flügelspieler mehr Minuten. "Ich denke, dass sich nicht all zu viel verändert hat, aber die Sinne geschärft worden sind, weil der Ernst der Lage anders angesprochen wurde", beschreibt Opoku den Effekt des Trainerwechsels.
Ernst ist die Lage allemal. Gerade mal sechs Spiele bleiben den Lauterern, um einen erneuten Absturz in die 3. Liga zu verhindern. Mit Wehen, Magdeburg und Braunschweig treffen die Roten Teufel noch auf drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Opoku sieht sich und seine Kollegen in der Pflicht, zu punkten. Und zwar gemeinsam, als Kollektiv: "In dieser Situation kannst du das nur gemeinsam als Mannschaft überstehen und packen. Wenn du dein Ego vorne rein stellst, dann wird das nicht klappen."
Opoku selbstkritisch: "Überlege zu viel!"
Damit der FCK die Saison versöhnlich beenden kann, ist auch Aaron Opoku gefragt. Er weiß selbst am besten, wo er sich noch verbessern muss: "Bei mir persönlich ist das Problem, dass ich oft zu viel überlege, anstatt einfach zu machen." Im letzten Drittel falle ihm die Entscheidungsfindung oft nicht ganz einfach.
"Ich sage unseren Co-Trainern meistens, dass sie mir ein Loch in meinen Kopf fräsen sollen und mich bei jeder Situation im Training daran erinnern, dass ich einfach durchziehen und nicht lange überlegen soll. Auch wenn ich dann vielleicht genervt bin, weil es zu oft vorkommt, dann ist es so, weil ich mich daran gewöhnen soll und dass dann am besten auch im Spiel mache."
Die zweite Liga ist unglaublich eng. Zwischen dem FCK auf Rang 17 und Magdeburg auf Platz 12 liegen gerade mal drei Punkte. "Du kannst ein gutes Spiel gegen jeden aus der Tabelle machen, es liegt in deiner Verantwortung, was du aus deinen Möglichkeiten machst", beschreibt es Opoku. Mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel sagt er: "Wir können nur nach Fürth fahren und uns den Arsch aufreißen."
FCK: Zwischen Titeltraum und Abstiegsangst
Auf der einen Seite läuft es in der Liga schlecht. Auf der anderen Seite hat der FCK zum ersten Mal seit 21 Jahren ein Endspiel erreicht: Im Pokalfinale wartet am 25. Mai Bayer Leverkusen. Größer könnten die Unterschiede in dieser Saison nicht sein. Für Aaron Opoku und seine Mitspieler ein absolutes Karriere-Highlight: "Es ist eine schöne Sache im Finale zu stehen, aber wahrscheinlich auch eine Sache, die bei einigen in der Karriere nie wieder vorkommen wird. Leverkusen ist jetzt nicht gerade der einfachste Gegner, das weiß jeder. Wir können im Finale einfach nur unser Herz auf dem Platz lassen, Spaß haben und das genießen."
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Nur der FCK - der SWR Sport Podcast über den 1. FC Kaiserslautern. Alle zwei Wochen reden wir über alles rund um den FCK - mit Spielern und Fans.
Warum der FCK im Pokal seine PS auf die Straße bekommt, in der Liga aber nicht? "Als Spieler kannst du dir das irgendwo selbst nicht erklären. Die Sachen, die wir in der Liga schlecht gemacht haben, gingen im Pokal selbstverständlich", sagt Aaron Opoku.
Aaron Opoku ist überzeugt vom Klassenerhalt des FCK
Bislang sei es dem Team nicht gut gelungen, den Schwung aus dem Pokal mit in die Liga zu nehmen. In den vergangenen Wochen habe man aber gemerkt, dass die Leistungen immer besser wurden. Aaron Opoku ist sich jedenfalls sicher, dass der FCK die Klasse hält: "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das schaffen werden!"