SWR: Herr Hengen, in beiden Fanlagern gibt es gewaltbereite Problemfans - rund 250 pro Verein. Wie schätzen Sie die Sicherheitslage vor dem Spiel zwischen Saabrücken und Kaiserslautern ein?
Thomas Hengen: Wie bei jedem anderen Derby auch. Wir haben ja schon ein paar gespielt und wissen, was da passieren kann. Die Polizei hat dementsprechend Vorkehrungen getroffen. Wir hoffen, dass es auf den Rängen sportlich fair und friedlich bleibt - und wir am Abend je nach Wetterlage bei normalen Platzverhältnissen spielen können.
Was ist das für ein Bauchgefühl, wenn bei den Fans etwas schieflaufen könnte?
Das sind Begleiterscheinungen, mit denen wir heutzutage klarkommen müssen. Die Mannschaft muss sich auf das Wesentliche - also aufs Sportliche - konzentrieren. Bei uns und auch bei Saarbrücken gibt es ja eine Fanbetreuung. Daher hoffen wir, dass wir das in einem normalen Rahmen beginnen und zu Ende bringen können. Ausschließen kann man nie etwas, ein Derby hat immer eine besondere Brisanz mit anderen Begleitumständen.
Wie reden eigentlich die Spieler über dieses Thema?
Ich glaube nicht, dass so viele Spieler schon viele Derbys gespielt haben. In einem Pokal-Halbfinale ist das Derby eher zweitrangig. Es gibt die Chance, ins Finale einzuziehen.
Was spricht dafür, dass der FCK einer der Finalisten sein wird?
Was dafür- und was dagegenspricht, das liegt immer an uns. Es ist ganz entscheidend, dass wir eine Mannschaft auf den Platz bringen, die diese Atmosphäre annimmt. Die Gegebenheiten, egal, wie sie aussehen werden. Es wird ein Hauen und Stechen geben. Die Mannschaft muss von Anfang an brennen, die taktischen Vorgaben umsetzen - egal, wie lange das Spiel dauert. Es kann über 90 Minuten, über 120 Minuten oder über ein Elfmeterschießen gehen.
Das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken ist restlos ausverkauft. Mit was für einer Stimmung rechnen Sie?
Es wird eine hitzige, laute, fast schon südländische Atmosphäre sein - eben weil es ausverkauft sein wird. Wir freuen uns trotzdem, dass wir unseren Fans mit einem Public Viewing die Möglichkeit gegeben haben, mit anderen Fans das Spiel schauen zu können. Dieses Public Viewing auf dem Betzenberg wir sehr gut angenommen.
Sie haben 1996 als FCK-Spieler den DFB-Pokal gewonnen. Was war das für ein Gefühl damals?
Das kann man nicht beschreiben, das muss man selbst erlebt haben. Da prallen viele Gefühlswelten aufeinander. Unbeschreiblich! Und so viele Titel gewinnt man ja nicht (lacht). Es war mein einziger, deswegen freut man sich da umso mehr, mal so eine Trophäe in die Höhe stemmen zu dürfen.