Fußball | 2. Bundesliga

"Die Rechnung beglichen" - FCK bejubelt spektakulären Coup beim Spitzenreiter

Stand
Autor/in
Michi Glang

Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt das nächste Sieben-Tore-Spektakel in Düsseldorf und nimmt sportlich Revanche für die Pleite im letzten Jahr.

Als das Spiel abgepfiffen war und sich die Profis des 1. FC Kaiserslautern zum 4:3-Sieg bei Fortuna Düsseldorf beglückwünscht hatten, fanden sie noch die Kraft für einen letzten Sprint. Dorthin, von wo sie einmal mehr über 90 Minuten frenetisch angefeuert worden waren - in die Fankurve.

FCK bejubelt spektakulären Coup bei Spitzenreiter Düsseldorf DEIN FCK #131 | SWR Sport

Jean Zimmer riss die Arme hoch, andere feixten, wieder andere nahmen sich in den Arm. Und dann stimmten sie alle gemeinsam in die Gesänge der Fans ein. Es war ihnen anzusehen: Sie hatten etwas Besonderes geleistet. Daniel Hanslik (14. Minute/67. Minute), Daisuke Yokota (58.), Ragnar Ache (61.) hatten für den Sieg beim Spitzenreiter gesorgt. Isak Bergmann Johannesson (35., Foulelfmeter), Myron van Brederode (49.) und Felix Klaus (90.+4) hatten die Düsseldorfer Treffer erzielt.

FCK-Trainer Markus Anfang mit Kritik trotz des Erfolges

FCK-Trainer Markus Anfang war in seiner Analyse im Sportschau-Interview zunächst kritisch. "Ich denke, dass wir das zweite und letzten Gegentor besser verteidigen können", sagte der Coach, um sofort ein Lob an sein Team hinterherzuschicken. "Aber wenn du vier Tore beim Tabellenführer schießt, dann kannst du davon sprechen, dass du verdient gewonnen hast. Es war schwer, aber die Jungs haben es richtig gut gemacht. Wir sind glücklich damit."

Innerhalb von Sekunden: 2:2 für den FCK statt 1:3

Knackpunkt der Partie war die 58. Minute. Giovanni Haag hatte mit einem Pfostenschuss das 3:1 für die Fortuna verpasst und nur Sekunden später hieß es 2:2. FCK-Neuzugang Yokota war nach einem schnellen Konter von der rechten Seite in die Mitte gezogen und schlenzte den Ball in bester Arjen-Robben-Manier mit dem linken Fuß in den Winkel - ein tolles Tor, das letztlich den Wendepunkt in einer spektakulären Partie darstellte.

"Das sind diese Momente, wo du merkst: Das Glück kippt auf unsere Seite", sagte Hanslik. "Ragnars Schuss geht rein, mein Kopfball auch. Und dann stehst da und führst auf einmal 4:2 beim Tabellenführer."

Der FCK nahm dabei auch erfolgreich Revanche für die Niederlage in der letzten Saison, als die Roten Teufel nach einer 3:0-Führung noch mit 3:4 unterlegen waren. Besondere Brisanz hatte das Spiel damals, weil Ache von einer von der Tribüne geworfenen Flasche getroffen worden war. Der FCK hatte damals auf einen Einspruch gegen die Spielwertung verzichtet. "Heute ist ein rundum gelungener Tag. Die Rechnung vom letzten Jahr haben wir beglichen. Da können wir glücklich nach Hause fahren", sagte Hanslik.

Ausgerechnet Ache war es nun vorbehalten, den FCK mit seinem Tor auf die Siegerstraße zu führen. Der Top-Torjäger profitierte von einem Ballgewinn von Sturmkollege Hanslik und düpierte Fortuna-Keeper Florian Kastenmaier mit seinem Schuss aus großer Distanz. Zufall war das nicht. "Wir haben in der Analyse gesehen, dass er häufig weit vor dem Tor steht. Deshalb haben wir gesagt, dass wir schießen müssen", sagte Ache.

Hanslik als Matchwinner für den FCK

Den Titel für den "Man of the Match" gab Ache aber gerne an Hanslik weiter, der nicht nur zwei Toren und einem Assist geglänzt hatte, sondern vor allem auch durch läuferischen und kämpferischen Einsatz. "Wir haben alle richtig gut gespielt. Aber wenn man jemanden herausheben will, dann ist es er", so Ache.

Weiter geht es für den FCK am Dienstag mit dem Kracher beim VfB Stuttgart. So weit wollte Anfang am Samstagabend aber noch nicht denken. "Da reden wir noch nicht drüber. Wir freuen uns erstmal, dass wir heute gewonnen haben", sagte der Trainer und sprach damit sicher auch den mitgereisten Anhängern aus der Seele.

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Michi Glang